Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 14-15 (1969-70) (Pécs, 1974)

Régészet - Kalicz, Nándor: A balatoni csoport emlékei a Dél-Dunántúlon

A BALATONI CSOPORT EMLÉKEI DÉL-DUNÁNTÜLON 95 Phase III der Balaton-Gruppe Diese Gruppe kann als Subvariation der Pha­se II betrachtet werden, da viele typologische Ähnlichkeiten zwischen ihnen bestehen. Auch diese Gruppe hat zahlreiche selbstständige Fund­orte. In der Keramik traten ganz späte Züge auf, die charakteristisch für die Boleráz-Gruppe wurden. In ihrem Bestattungsritus erscheint die To­tenbrennung (Urnenbestattung). 26 Ihre Sied­lungsobjekte sind die Kleinfamilien-Grubenhäu­ser und bei Keszthely ein 52 m langen, halb­bogenförmiges Zeremonien-Grubenhaus mit Öfen und versengten menschlichen Schädeln und mit einem aus Meermuschel verfertigtem Horn. 27 Unter den Haupttypen der Keramik sind die niedrigen, breitmündigen Henkelschalen mit tief eingeschnittener Verzierung, Henkelkrüge, Schüsseln mit nach aussen gebogenem oberem Rand, breitmündige Schalen mit Henkeln un­ter dem Rand, grosse Töpfe mit S-Profil. mit rauher und unebener Oberfläche zu erwähnen. Sehr häufig werden tief eingeschnittene breite Muster, Furchenstich angewandt, all das mit Inkrustation ausgefüllt. Allgemein ist das rau­he-unebene Gefässäussere, ferner die glatten oder eingeschnittenen Rippen. Vereinzelt kommt auch schwarze Bemalung vor. 28-33 Zweifellos gehört das ganze Fundmaterial von Pécsbagota zu dieser Phase. Die späte Datierung der Sied­lung von Pécsbagota wird von jenen Elemen­ten, die in Phase III auch anderswo vorkom­men, betont und wurden für die Boleráz-Grup­pe auch allgemein charakteristisch. Das sind Schüsseln mit stark ausladendem Rand, nied­rige Henkelschalen mit breitem Mund, Krüge mit flachen Bandhenkeln, geritzte Fischgräten, und Zick-Zack-Verzierung, senkrecht stehende Tunnenhenkel, konische Henkeltassen usw. Phase I der Balaton-Gruppe kommt — mit Ausnahme des Gebietes der Ludanice-Gruppe — in ganz Transdanubien vor. Die Gleichzeitig­keit dieser beiden Gruppen verhinderte, dass sie ihr Ansiedlungsgebiet gegenseitig okkupier­ten (Abb. 6). 39-40 Die Phasen II und III beset­zen mit Ausnahme des südwestlichen Teiles, sozusagen das ganze Transdanubien, drangen aber auch nördlich des Donauknies ein und können als identisch mit der slowakischen Furchenstich-Keramik bewertet werden (Abb. 7). Dieser Unterschied der Verbreitung zeigt gleichfalls auch einen chronologischen Unter­schied. Die Phase I der Balaton-Gruppe ist mit der Ludanice-Gruppe und dem älteren Abschnitt der Bodrogkeresztur-Gruppe gleichzeitig. (Dies beweist unter anderem der Krug der Phase I der Balaton-Gruppe im Gräberfeld von Szen­tes-Kistőke der in den älteren Abschnitt einge­reiht werden kann.) 41 Auf Grund der horizontalen Stratigraphie folgen die Phasen II-III der Balaton-Gruppe der Phase I und auch der Ludanice-Gruppe. Die neuen typologischen Elemente bringen die Phase III auch der Boleráz-Gruppe näher. Sie ist parallel zum jüngeren Abschnitt der Bod­rogkeresztur-Gruppe. Die Scheibenhenkel von Typ Hunyadihalom kommen vereinzelt auf den Fundorten entlang der Donau vor, die Gefässe mit Furchenstich verziert hingegen sind ver­einzelt auf dem Gebiet der Bodrogkereszturé Gruppe zu finden. 42-45 Die Verbreitung der Phasen II-III der Balaton-Gruppe fällt mit der­jenigen der Boleráz-Gruppe zusammen. Auf Grund der typologischen und horizontalen stratigraphischen Unterschiede können auch diese nicht gleichzeitig sein; die Reihenfolge ist gegeben: Die Boleráz-Gruppe folgte dem Zeitabschnitt der Phasen II-III der Balaton­Gruppe. Die slowakische Forschung bewies die Selbstständigkeit und die chronologische Rei­henfolge der Boleráz-Gruppe überzeugend. 42 Die Meinungen gingen nur darin auseinander, ob die Boleráz-Gruppe direkt folgte, oder nicht. Den ungarischen Angaben nach ist der selbst­ständige Horizont der Furchenstich-Keramik (Balaton-Gruppe II-III) zwischen die Ludanice­und Boleráz-Gruppe zu reihen. 48 So können wir die direkte Herkunft der Boleráz-Gruppe aus der Ludanice-Gruppe — wie vorausgesetzt wurde — nicht akzeptieren. 49-50 In Jugoslawien steht die Lasinja-Kultur der Balaton-Gruppe am nächsten (sie sind sozusa­gen identisch). 51 Die Angaben aus Ungarn ma­chen auch die chronologische Gliederung der Lasinja-Kultur möglich. Der Fundort in Jak­sic entspricht der Phase I der Balaton-Grup­pe, 52-53 also dem älteren Abschnitt. (Hierauf weist das Vorhandensein des Kruges vom Typ Lasinja im Gräberfeld von Szentes-Kistőke hin). Der Fundort Hrnjevac Brdo ist jünger und entspricht der Phase II-III der Balaton­Gruppe. (Hierher gehört auch Pécsbagota.) 54 In Sloweien und Kärnten verursacht die Glie­derung der Balaton-Gruppe vorläufig Schwie­rigkeiten. 55-56 Die Funde in Retz, Nitriansky Hradok usw. spiegeln die bestehende Ver­wandtschaft zwischen der Balaton-Gruppe II­III und der Trichterbecher-Kultur. 57-59 Zwi­schen der Balaton-Gruppe II — III und der Mond­see-Kultur kann auch eine gute chronologi­sche Parallele gezogen werden. 60 Ausser den ke­ramischen Ähnlichkeiten weisen auch die ge­meinsamen Funde der Kupferbearbeitung hin. Wahrscheinlich kam in beiden Gebieten der Einfluss der Metallbearbeitung des Alpengebie-

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