Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 14-15 (1969-70) (Pécs, 1974)
Néprajztudomány - †Zentai, János: Baranya magyar főkötői
258 ZENTAI JÁNOS Diese Abhandlung erörtert die historische Entwicklung, die Verfertigungsmethoden, den ethonographischen Charakter der Hauben nach ethonographischen Gruppen ausführlich. Die Hauben der vier reformierten Gruppen besitzen einen gewissenen gemeinen Charakter, die der katholischen Gruppen sind von diesen scharf abweischend. Die historische Entwicklung bei den Reformierten ist ungebrochen, innerhalb der Gruppen einheitlich. Wenn wir aber sie vom Standpunkt der Verfertigung und Technik aus betrachten, so können wir auch unten diesen zwei Gruppen unterscheiden. Bei der einen — im Drau-Eckegebiet, in Sárköz — sind die Hauben auf schwarzem Grundstoff weiss gestickt, mit einer von einander abweichenden Form, Sticktechnik und Motivenschatz; nach vielen Hinschten sollen wir diese als von älterer Herkunft betrachten. In der anderen Gruppe —in Ormánság, in der Umgebung von Szigetvár — wurde die Bezierung der Hauben mit Besetzen von industriell hergestellten bunten Glas-, Metall-und Textilzieraten verfertigt. Wegen Mangel an historischen Daten kann man die Entwicklung nicht mehr vollkommen nachfolgen, unten den hie und da hervorkommenen Daten kann aber eine Zusammenhang festgestellt werden, die Mängel kann ziemlich genau erschlossen werden. Ungefähr ein halbes Jahrhundert bedeutet die Periode, über welche wir schon zuverlässige, genügend detaillierte Daten verfügen. Diese Periode fällt in grossen und ganzen in das letzten Viertel des XIX. Jahrhunderts und in das ersten Viertel des XX. Jahrhunderts hinzu. Aus früheren Zeiten besitzen wir nur spärliche Daten, nach dem erwähnten Zeitpunkt hörte die Haubetracht, wie in allgemeinen die ganze Volsktracht in den meisten Gebieten auf. Unsere älteste Daten haben wir über die Ormanságer Hauben aus dem Anfang des XIX. Jahrhunderts. Auf Grunde des Reliktenmaterials und der Daten aus Erinnerung kann festgestellt werden, dass einige Typen eine ständige Form während der erwähnten Jahrhundertshälfte aufweisen, wenn es aber doch eine Veränderung sich ergäben hätte, sie erstrechte sich auf die Ganzheit der ethnographischen Gruppe, Varianten entstanden also innerhalb der Gruppen nicht. Die Gesetzmässigkeit dieser einheitlichen Formen gilt als eine sehr wichtige Data zur Begrenzung der einzelnen ethnographischen Gruppen, ein sicheres Kriterium von dieser. Die Hauben von Ormánság haben einen beachtenswerten Charakterzug, ihren Farben nach weisen sie auf den ziemlich genauen Alter der Besitzer hin. Die jüngere Frauen, bis zu einem Alter von 34—35 Jahren, tragen eine rote Haube, die in mittleren Alter eine blaune und die ältere eine weisse. Innedhalb dieser befinden sich Schattierungen, die den Alter noch näher bestimmen. Unten den katholischen Gruppen besteht eine andere Lage. Sie haben die ursprüngliche Form — eine ganz kleine Grösse, auf weissem Grundstoff färb gestickt •— während des letzten Viertel des XIX. Jahrhunderts abgelegt, sie haben es mit einer Haube verwechselt, die wie bei den Reformierten Gruppen schon gesehen ist, in Form wesentlich grösser, prächtiger und mit glänzenden industriellen Produkten geschmückt waren. Die ältere — obzwar wir über keine genügende Daten verfügen — scheint in der ganzen Gruppe einheitlich zu existieren es wurde Mecsek er A Typus genannt), die neuere Hauben weisen hingegen zwei verschidene Typen (Typus B. bwz. Typus C.) auf, Typus B. verbreitete sich auf einem grösseren Gebiet, in elf aus den fünfzehn Gemeinden, Typus C. ist nur in vier Dörfern zu finden. Bei dem Typus B. kann noch vielleicht eine Herkunft aus dem Typus A. entdeckt werden, bei dem Typus C. ist kaum eine Rede davon. Bei dem letzteren festigt man die einzelne Bestandelemente schon nicht mehr zusammen, die werden nur auf dem Kopf zusammengestellt. Typus B. weist noch auf diesem engen Gebiet Varianten auf. Beinahe zu allen den behandelten Haubenarten gehörte eine separate schleierartige Hülle und andere farbige, zierliche Zugehör, wie es auf den einzelnen Aufnahmen zu sehen ist. Diese sind in allgemeinen nicht die unbedingte Zugehöre der Hauben, man trägt sie nur bei gewissenen Gelegenheiten. Die Hauben von völkischer Herkunft wurden bei einigen Gruppen durch die nach bürgelicherem Geschmack verfertigten nachgefolgt, eher als mit der Volkstracht völlig aufgehört wurde. Die Abhandlung behandelt auch diese kurz. Es wurden noch einige Daten über die unteren Hauben mitgeteilt, die unter das Kopftuch verwendet wurden, versichernd dadurch den Hauben eine, dem Geschmack und der Mode entsprechende Form.