Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 14-15 (1969-70) (Pécs, 1974)
Helytörténet - Komanovics, J.: A hazai németség volksbundista – illetve hűségmozgalmi – szervezkedése, különös tekintettel Baranya megyére
192 KOMANOVICS JÓZSEF Der Volksbund und die vaterlandstreue Bewegung des Deutschtums in Ungarn mit besonderer Rücksicht auf das Komitat Baranya J. KOMANOVICS Die nationalsozialistische Organisation der deutschen Minderheit in Ungarn, der Volksbund entfaltete seit 1939 in schnellem Tempo seine Tätigkeit im ganzen Lande und so auch im Komitat Baranya. Die Mehrheit der Deutschen schloss sich bis Ende 1940 der faschistischen Bewegung an. Der überwiegende Teil der eingeschriebenen Mitglieder gehörte zu der ärmeren Schicht der deutschen Bevölkerung, von der Arbeiterschaft der Grossindustrie hatte der Volksbund nur wenige Anhänger, die Dorfintelligenz blieb dem Volksbund meistens fern. Infolge- der pangermanischen Agitation trat die Mehrheit freiwillig in die Organisation, es fehlte aber manchmal auch an Terror nicht. Die ungarische Regierung trat gegen den Terror der Führer des Volksbundes nicht auf, sie förderte ihn sogar durch manche Verordnungen. Der Volksbund und Deutschland erzwangen mit vereinigter Kraft bei der ungarischen Regierung das deutsch-ungarische Minderheits abkommen, das den Mitgliedern des Volksbundes gebliebenen Deutschtum gegenüber ausserordentliche Vorrechte garantierte. Die Volksbündler verweigerten von dieser Zeit an die staatsbürgerliche Treue, trieben eine faschistische Schulpolitik, regermanisierten ihre ungarischen Namen und bekannten sich bei der nächsten Volkszählung demonstrative zur deutschen Nationalität. Der Volksbund stellte die materielle Kraft des ungarländischen Deutschtums offen in den Dienst Deutschland und unterstützte in den Kriegs jähren kritiklos auf Kosten der ungarischen Bevölkerung die politischen, wirtschaftlichen und militärischen Ziele Kitlers. Besonders nach der Besetzung des Landes meldeten sich viele in die deutsche Armee, nahmen an der Tätigkeit der Sicherheitstruppen teil, traten massenweise in die SS ein, in der sie sich nicht nur zahlenmässig, sondern auch mit ihrer Schonungslosigkeit auszeichneten In mehreren Orten organisierten sie Gerichte über die Bevölkerung und richteten ihre politischen Gegner brutal hin. Den deutschen Truppen übermittelten sie Angaben, förderten die Machtübernahme der Pfeilkreuzler, deren verräterische Politik sie bis zur Katastrophe unterstützten. Dem Volksbund ging es während des Krieges nicht um die gerechtigte Vertretung der nationalen Rechte der deutschen Minderheit, er identifizierte sich völlig i mit der Ideologie des deutschen Faschismus und untergrub als faschistische Agentur mit dem Hitlerismus kollaborierend die Unabhängigkeit Ungarns. Es muss aber betont werden, dass nicht die ganze deutschsprachige Bevölkerung sich dem Faschismus unterwarf, viele traten dem Volksbund nicht bei, nicht wenige kämpften sogar gegen ihn. Die Gegner des Nazismus gruppierten sich um die Bewegung „Treue zum Vaterland", die in Bonyhád 1942 gegründet wurde, entfaltete aber ihre Tätigkeit überall, wo Deutsche wohnten. Die Bewegung fasste in erster Linie in den Dörfern Fuss, hatte aber Mitglieder auch in den Bergwerksgebieten. Die Bewegung besass aber keine feste Organisationen, sie versuchte bloss die antinazistische Elemente des Deutschtums als Gegengewicht zum Volksbund zusammenzuhalten. Ihre bescheidenen Aktionen konnten wohl die Macht des Volksbundes nicht erschüttern, lösten aber trotzdem eine wilde Gegenaktion aus. Die Volksbündler verspotteten die Mitglieder der Bewegung, drohten ihnen, beunruhigten sie und verursachten ihnen verschiedene Schäden. Die Bewegung „Treue zum Vaterland" ist nicht als linksgerichtete Organisation zu bezeichnen, in ihrer Ideologie mischten sich nazionalistische, irredentische, antinazistische, antisowjetische und antikommunistische Elemente. Ihre Tätigkeit gegen Hitler-Deutschland in den Kriegsjahren war, objektive betrachtet, doch ein Teil der antifaschistischen Bewegung.