Janus Pannonius Múzeum Évkönyve (1967) (Pécs, 1968)

Művészettörténet - Molnár, László: Az iparművészet korszerű elméleti értelmézésének néhány problémája

216 MOLNÁR LÁSZLÓ Einige Probleme der modernen theoretischen Auslegung des Kunstgewerbes L. MOLNÁR Dais Kunstgewerbe umfaßt entsprechend der Definition der Kunstgeschichte die Gesamtheit der von verschiedenen Gewerben hergestellten, künstlerisch geformten Gebrauchsgegenstände (Gegenstände aus Ton, Glas, Metall, Textilien, Möbel usw.). Die moderne Theorie untersucht außer der traditionellen Verf er tigungs weise und dem Material auch die Struktur der Gesellschaft. Die Verfertigungsweise widerspiegelt das Ni­veau der Industrieproduktion, die sich un­abhängig von den Gesellschaftssystemen immer mehr in Richtung der Universalität entwickelt. Die Entwicklung bringt notwendig erweise die Gestaltung neuerer Kategorien innerhalb der Gegenstände der Umgebung mit sich. Heutzu­tage taucht außer der Nützlichkeit der in Serien verfertigten Gegenstände auch künstlerische Formung als notwendige Voraussetzung auf. Diese Forderung kommt immer differenzierter zur Geltung. In unserer Zeit bringt die industrielle Form eine neue Kategorie des Kunstgewerbes hervor, als Resultat der entsprechenden industriellen Entwicklung, und sie widerspiegelt ebenso die Gesselschaft, wie ein beliebiges Gebiet des tra­ditionellen Kunstgewerbes. Die Einführung von neueren Kategorien ist durch die breitere Definition auch in anderer Beziehung wichtig. In dieser Auffassung ist nicht das Gewerbe, der Stoff oder der unikale Charakter des Gegenstandes maßgebend, son­dern seine Nützlichkeit und seine gesellschaft­liche Funktion kann als Systematisierungsprinzip betrachtet werden. Auf Grund der neuen Sys­tematisierung entsteht die Kunst der Produk­tionsmittel, die die Gegenstände des einen Ent­wicklungsgebietes (Maschinen, Geräte) zusam­menfaßt. Weitergehend im Alltagsleben ist die Gruppe der Arbeitsgeräte wichtig, die als Kunst der Arbeitsgeräte zusammenzufassen ist. Der immer großen werdende Verkehr ergreift auch alle Verkerhsimittel. Außer der Nützlichkeit und Zielbestimmtheit der Fahrzeuge kommt auch immer mehr ihre ästhetische Gestaltung zur Geltung. So muß man auch den Begriff deip Kunst des Verkehrsmittelsbaus einführen. Schließlich können wir jene Gegenstände, die früher das größte Gebiet des Kunstgewerbes erfaßten, als Kunst der Gebrauchsgegenstände zusammenfassen .

Next

/
Thumbnails
Contents