Janus Pannonius Múzeum Évkönyve (1966) (Pécs, 1967)

Néprajztudomány - Knézy, Judit: A kaposvári Rippl-Rónai Múzeum Kapoli tárgyai

KAPOLI TÁRGYAK 149 Die Kapoli-Gegenstände des Museums Rippl-Rónai in Kaposvár J. KNÉZY Die vorliegende Arbeit führt die Schmitz- und Ritzarbeiten dets Volkskünstlers Kapoli Antal aus dem Museum Rippl-Rónai an. Kapoli Antal war der grösste Künstler der noch blühenden, aber schon langsam untergehenden Epoche der Hir­tenkunst im Gebiet Dunántúl. Im seinem Werken entwickelt er die Sahnitzkumst der zweiten Hälfte des XIX. Jhts weiter (Ritzarbeiten, run­derhabene Schnitzerwerike) und drückt den Ge­dankenkreis des Hirtentums der zweiten Hälfte des vorigen Jhts (Verehrung der Betyárén, eigentümlicher Patriotismus des Volkes, das Selbstbewusstsein der Schafhirte) aus. Mit der Einsammlung dieser bedeutenden Kol­lektion wurde 1927 begonnen. Gönczi Ferenc trug die ersten Stücke zusammen. Das Material der Sammlung ist nicht geeignet zur, Analyse der ganzen Küstlerlaufbahn von Kapoli, weil nicht alle Typen und Themen seiner vielseitigen Schnitzlkunst vertreten sind. (Blu­memleiter, Rasiermesseribehälter, Rocken, Stre­ichiholzibüclhsien, Spiegelrafhimien, Paprika- und Salzbüchsen, Seifeinbehälter), und auch die übri­gen Stücke stammen aus dem letzten Drittel sei­nes Lebens, die meisten entstanden 'nach 1924. Eine Ausnahme bilden die, die aus den Jahren 1900, 1906, 1922, 1924 und 1935 stammen, ein Horn kommt aus dem Jahre 1914, und ein Kür­bis aus der Zeit gegen 1910. Die Bekanntmachung der eingesammelten Stücke: 1. Na*h der Verzierungstechnik (geritzt, gesch­nitzt) 2 Nach dem Material (Kübis, Horn, Holz) 3. Nacl Verwendung (Weinheber, Hirtenstöcke, Spazierstöcke, Büchsen, Pfeifenbehälter, Rechen, Stüchle, Zündholzbüchsen, Pfeifen). Wo es mög­lich war, gaben wir auch die Zeitreihe, sowie die Entwichlungslinie und die Entwicklungslinie an. An den Gegenständen mit Ritz-Ornamentik wurde das Ritzen mit scharfen, spitzen Messer durchgeführt (Rasiermesser). Die Färbung der Schnitzornamentik wurde mit fetten Russ, Scheidewasser, mit roter, oder seltener mit grü­ner Tinte gemacht. In der Färbungsweise des Verzierfeldes und der Motive ist seit 1914 eine Entwicklung zu berbaehten. Das bedeutet, dass er für eine farbenreichere Verzierung vom na­türlichen Hintergrund zur mit Scheidewasser vergilbten (Hoirn), bzw, zur verishiedenen Fär­bung der aneinander liegenden Felder seine Kunst entwickelte. (Salzbehälter). Auch die Form der Rücklehne, sowie des Sitzbrettes der Stühle entwickelte sich ebenso, wie die Verzierungseinteilung und Ausarbeitung der geschnitzten Lehnen. Die Entwicklung ent­faltete sich in diesen drei Teilen parallel. Das Sitzbrett wird von der trapezartigen Form mit abgerundeten Ecken zur runden Form, die bei der Lehne in gerader Linie abgeschnitten wurde, ausgebildet. Die Lehne hatte anfangs eine auf einemi Viereck ruhende ovale Form, gestaltete sich aber in späteren Werken zu einer leichte­ren, profilierteren. Auch die Stuhllehnen gewan­nen mit der Zeit eine individuelle, im Kapoli­Styl gebaute Verzierung. Die Verteilung der Verzierung, sowie die Rauniausfülllung gewann eine dem Spezifikum des Stuhles entisprodhende Form.

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