Janus Pannonius Múzeum Évkönyve (1965) (Pécs, 1966)
Régészet - Kiss, Attila: Pannóniai rómaikori lakossága népvándorláskori helybenmaradásának kérdéséhez
PANNÓNIA LAKOSSÁGÁNAK KONTINUITÁSÁRÓL 123 aber quantativ so geringfügig repräsentiert, dass sie zur Zeit noch toeine Enttschaidungsfoasis bieten. Unter den archäologischen Funden gibt es mehrere negative Angaben, die aber im Bezug auf das Zurückbleiben der römischen Bevölkerung zur Völkerwianderung'szeut als positiv betrachtet werden können. Z. B. scheint in Pannonién im 5—6. Jahrhundert nur die Hälflbe jener Bievölkerungszaihll zu lében, die auf Grund vom Berechnungen der früheren und späteren Zeiten anzunehmen wäre. Es fehlt auch die hunderifünif zigjährige, bis zur Römeirzeit zurückgreifende Voirgesöhiohite der Keszthely—Kultur (angeblich römischen Ursprungs), die erst in der Awarenzeit erscheint. Westlich der Linie Szombathely—Keszthely—'Pécs wurden weder germanische, noch firühawarische Funde aufgedeckt. Infolge der oben erwähnten chronologischen Schwierigkeiten ist es problematisch, wie lange die römischen Siedlungen und Friedhöfe gebraucht wurden. Alle diese Negativa lassen auf das Weitesrieben eime^ bisher wenig bemerkt gebliebenen Bevölkerung schliessen. Ein positives Argument in dieser Frage bedeutet jedenfalls die Fortsetzung der materiellen Kultur der Römer (Keramik, ZalMimünzen, Weinbau, etc.) unter der Bevölkerung des frühen Mittelaltetrs. Das Fartleiben des Christentums ist ebenfalls unentschieden, aber mehrere Tatsachen (ununterbrochene Benutzung der Kultstellen, Gräber christlichen Charakters, Tragen christlicher Symbole usw.) sprechen für die Kontinuität des Kultes. Die ScMiussfolgerurag der Arbeit gibt eine zusammenfassende Bewertung der einzelnen Queillengruppen, Aus den angeführten, doch leider unzulänglichen Angalben ist nur darauf zu schliessen, dass ein Teil der spätHrömischen Bevölkerung nach Aufgabe der Provinz bis zum Ende der Langolbardenherrschaft hier, einheitlich weiterbestand, während ein anderer Teil in die Völker der Awarenzeit unterging.