Janus Pannonius Múzeum Évkönyve (1963) (Pécs, 1964)
Sarkadiné Hárs Éva: A pécsi képzőművészeti élet 20 éves (1944–1963)
316 SARKADINÉ HÁRS ÉVA DIE BILDENDE KUNST IN PÉCS (1944—1963) É. HÁRS (Frau Sarkadi) Als der Krieg zu Ende war, blühte in Pécs das künstlerische Leben wieder auf. Schon im Winter 1944, als in vielen Teilen Ungarns noch Kämpfe tobten, bereitete man in Pécs eine Kunstausstellung vor. In den ersten Monaten nach Kriegsende schlössen sich die bildenden Künstler mit anderen künstlerisch oder wissenschaftlich arbeitenden Werktätigen unter der Leitung der Gewerkschaft zusammen. Als aber im Frühjahr 1945 der Maler Ferenc Martyn aus Budapest heimkehrte, scharten sich die Künstler um ihn. Es wurde die örtliche Vertretung der Gewerikschaft der künstlerisch Arbeitenden ins Leben gerufen. Ihre vordringlichste Aufgabe war die Organisierung von Ausstellungen und das Zusammenfassen aller, die sich für die Malerei interessierten. Im Zeitraum von 1944—49 wurden zahlreiche Kunstausstellungen veranstaltet, darunter auch einige von Landes bedeutung.. Sie übernahmen wichtige Rollen bei der Volksbildung, förderten durch Vorträge und die Organisation von Fachzirkeln in weiten Kreisen der Bevölkerung die Liebe zu den bildenden Künsten. Im Herbst 1945 wurde in Budapest der Verband der Ungarischen Bildenden Künstler und der Kunstgewerbetreibenden gegründet, der bald darauf die provinziallen „Arbeitsgruppen" organisierte. Von dieser Zeit an gehörten auch die bildenden Künstler von Pécs der Arbeitsgruppe des Komitates Baranya an, und arbeiteten den theoretischen Anleitungen des provinziellen, Komitees gemäss. In der Folge blühte die Kunstübung in Pécs und im Komitat auf. Alljährlich wurden planmässiig Gruppenausstellungen in Pécs und auch andernorts im Komitat veranstaltet. Doch nahmen die bildenden Künstler von Pécs auch an den Landesausstellungen von Budapest teil, die zuweilen auch in Pécs gezeigt wurden. Sie unterhielten enge Beziehungen ,ziu den Malern und Bildhauern anderer Städte (Kaposvár und Eger), und es wurden auch Ausstellungen im gegenseitigen Austausch eröffnet. Neben der Organisation von Ausstellungen erstreckte sich die Tätigkeit der Künstler auch auf das Gesamtgebiet der städtischen Volksbildung. Jahr um Jahr namen sie am Programm der Festwochen teil, an der Arbeit des städtischen Unterausschusses für Volksbildung, leiteten die künstlerischen Fachzirkel und hielten vielerorts im Komitat Vorträge. Gleichzeitig wurden aber die inneren Kräfte des Gemeinschaftslebens von einigen Dilettanten lange Zeit hindurch zersetzt, was Uneinigkeit bei der gemeinschaffclichen Arbeit zur Folge hatte. Die namhaften Mittel, die in den folgenden Jahren von den Gemeinderäten bereitgestellt wurden, führten zu einem beachtenswerten Auftrieb der Kunstaiusübung in der Stadt Pécs und im Komitat. Die bildenden Künstler, die 1 hervorragende Kunstwerke schufen, wurden materiell unterstützt, und es wurde ihnen ein Arbeitsurlaub zuerkannt, der sich in dem meisten Fällen hinsichtlich ihres künstlerischen Schaffens äusserst günstig auswirkte Beim Bau des neuen Stadtviertels in Pécs wurden die Künstler mit der Anfertigung von Mosaiken, Wandmalereien und Sgraffitos beauftragt. Die örtlichen Gegebenheiten brachten es mit sich dass sich, zahlreiche 1 Künstler neben der Malerei auch der angewandten Kunst zuwandten. Mehrere Maler suchten die Porzellanfabrik von Pécs auf, formten Schüsseln und Vasen und bemalten sie. Demgegenüber aber bereicherten die in der Porzellanfabrik tätigen Kunstgewerbler mit ihren Porzellanarbeiten die Bilderausstellung. Die Studie — ein Rückblick auf die vergangenen zwanzig Jahre — erwähnt neben der Tätigkeit der bildenden Künstler von Pécs und des Komitates Baranya auch die wichtigsten, künstlerischen Ereignisse und die bedeutsameren Ausstellungen der Arbeitsgruppe, ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben, weil dieser Artikel eigentlich ein Auszug aus einem in Arbeit befindlichen, umfangreicheren Werk ist.