Janus Pannonius Múzeum Évkönyve (1963) (Pécs, 1964)
Huszár Lajos: Négy éremlelet Baranya megyéből
frÉGY ÉREMLELET BARANYÁBÓL Í75 VIER MÜNZFUNDE AUS DEM KOMITAT BARANYA L. HUSZÁR Im Laufe der Jahre von 1960/1962 wurden im östlichen Teil des Komitats Baranya die folgenden vier Münzfunde geborgen. I. Bábarc (Denar —Funde). Die nähere Fundstätte ist Babarc—Kisszöllős, der Fund selbst wurde am 1. Juli 1961 eingeliefert. Er besteht aus 135 St. ungarischen Denaren der Zeit Matthias I. — Ferdinand I.; das jüngeste Geprägte stammt aus dem Jahre 1531. Der Fund, der in einem 15 cm langen tierischen Schienbein verborgen war, wurde also während der Wirrnisse der auf die Schlacht bei Mohács folgenden Jahre dem Boden anvertraut. IL Szederkény. Dieser Fund wurde am 26. Mai 1961 eingeliefert. Er setzt sich aus 1137 St. ungarischen Denaren zusammen, die die gleichfalls dem Zeitraum Matthias I. — Ferdinand angehörein, gelangte jedoch erst später in den Boden als der vorerwähnte, denn das zeitlich letzte Gepräge trägt die Jahreszahl 1542. Das Material enthält; auch 6 falsche zeitgenössische Denare, alle nach dem Muster der Münzen Ferdinands I. geschlagen. Die Münzen waren in einem irdenen Topf untergebracht, von dem nur einige Bruchstücke erhalten blieben. III. Fazekasboda Am reichsten, und von besonderer Mannigfalt in der Zusammensetzung ist dieser, am 11. Juni 1962 in zwei Teilen ans Tageslicht gekommene Fund. Der eine Teil befand sich in einem irdenen, mit dem Mund nach unten gekehrten Gef äss, bei dessen Mundöffnung, in Leinen gehüllt, zwei Goldgulden, zwei Groschen und eine Halskette lagen. Ebenfalls ein irdenes Gef äss enthielt den zweiten Teil des Fundes, es zerbrach aber bei der Bergung und seine Stücke gingen verloren. Der ganze Fund besteht aus insgesamt 6490 Münzen, von denen 6486 Stücke ungarische Denare des XVI. Jahrhunderts, bzw. polnische und deutsche Groschen sind. Die zeitlich letzten Stücke sind die Kremnitzer Denare Rudolfs vom Jahre 1593. Als die zwei interessantesten Stücke sind 1) der Denar CNH IL 306 (Ludwig IL) mit dem Zeichen L —N und 2) der Denar Rudolfs, Kreminitzer Typus, ohne Münz^Zeiehen aus dem Jahre 1579 hervorzuheben. Beide stellen bisher unbekannte, neue Typen vor. Die zeitgenössischen Denarfälsehugen sind! mit 23 St. vertreten, Der an der Halskette hängende Denar Nr. CHN I. 253, aus dier Zeit Béla IV (1235—1270) spielt nur die Rolle eines Wert- oder Schmuckstückes. Alle drei Funde sind offensichtlich die Folgen des türkischen Verstosses und der alsbald anbrechenden Türkenherrsichaft. Betrachtet man die drei Funde zusammen, so läßt sich im Zusammenhang mit ihnen die Beobachtung machen, dass in den zwischen 1531 und 1542 vergrabenen zwei Funden fremde Münzen ganz, fehlen, während sich der Fund aus dem Jahr 1593 zu großem Teil bereits aus ausländischen Münzen zusammensetzt. Während ferner der erste Fund falsche Denare noch nicht enthält, nimmt in den beiden letzteren die Verhältniszal der Fälschungen zu. Es kommt endlich in keinem der Funde auch nur eine einzige Münze des Königs János Jápolya vor, was wiederum zu bestätigen scheint, dass Ferdinands Bemühungen, die den Zweck hatten, den Umlauf der Münzen des Königs János in dem unter seiner Macht stehenden westlichen Gebiet zu hindern, erfolgreich waren. IV. Babarc (Taler —Fund) Die genaue Fundstätte des am 9, Mai 1961 abgelieferten Fundes ist Babarc—Szajki-Hegy. Der Fund bestand aus insgesamt 152 Münzen, hauptsächlich talerähnlichen Geprägen (Taler, Halbtaler, Vierteltaler und vor allem 2/3 Taler) und nur zum kleineren Teil aus Fünfzehngroschenstüaken. Nebst ungarischen, deutschen, sowie aus den, österreichischen Erblandem stammenden Geprägein enthält der Fund auch einige niederländische und eine einzige französische Münze. Die letzte Jahreszahl ist 1700 und so gehört die Verbergung des Fundes bereits der Zeit nach der Befreiung von der Türkenherrschaft an. Die Münzen, lagen in einer kupfernen Schale türkischer Herkunft des XVI. Jahrhunderts, die ursprünglich wohl als Ölgef äss gedient haben mochte. Die geschichtliche Bedeutung der vier Funde liegt vor allem darin, dass ihre Verbergung die in den stürmischen Jahrzehnten der Türkenkriegie herrschende dauernde Unsicherheit dokumentiert.