Janus Pannonius Múzeum Évkönyve (1962) (Pécs, 1963)

Kováts Valéria: Szigetvári történeti néphagyományok. II.

285 HISTORISCHE ÜBERLIEFERUNG VON SZIGETVÁR II Türkenzeitliche Überlieferungen Der erste Teil der „Volksüberlieferungen von Szigetvár" — „Die Belagerung in der Erinnerung des Volkes" — erschien im Jahr­buch 1961 des Janus Pannonius Museum. Als Fortsetzung wird in diesem Jahr der zweite Teil veröffentlicht, der die Überlieferungen der Türkenherrschaft bespricht. Die Einwohner der südwestungarischen Grenzfestung Szigetvár konnten nach der Er­oberung der Burg durch die Türken nicht mehr in ihre Heimat zurückkehren. Szigetvár wurde eine türkische Grenzfeste und den ein­stigen Bewohner wurde es nicht einmal ge­stattet, sich ausserhalb der Stadt niederzulas­sen. In den ersten Jahren der Türkenherr­schaft wurden Türken in der Stadt angesie­delt, um die Soldaten mit Lebensmitteln zu versorgen. Als sich dann in der Folge die Tür­kenherrschaft gefestigt hatte, wurden in Szi­getvár und Umgebung Kroaten und Bosnier angesiedelt, die die unmittelbaren Vorfahren Im dritten Teil der Studie prüft und ver­gleicht die Auctorin die bezüglichen Volks­überlieferungen der heroischen Zeitspanne Szigetvárs und der 123 Jahre dauernden Tür­kenherrschaft. Vergleicht die Volksüberlieferungen mit den historischen Ereignissen mit der in dem Bewusstsein des Volkes aufbewahrten Kern­wahrheit. Untersucht die folkloristischen Vor­gänge und geht auch auf literarischen und besonders auf belletristischen Wirkungen ein. Nach dem Tode von Zrínyis Urenkel von Ni­kolaus Zrinyi des Dichters und Feldherrs, der mit seinem „Zrinyias" — ein Epos — die he­roische Verteidigung der Festung Szigetvárs eines Teiles der heutigen Bevölkerung sind. Eine Kontinuität zwischen den einstigen und jetzigen Einwohnern von Szigetvár ist dem­nach nicht nachweisbar. Nach der Rückerobe­rung der Burg im Jahre 1689 kehrten die dort ansässigen Türken in ihre Heimat zurück; der kleine Bruchteil der hier Zurückgebliebenen aber ging in der örtlichen Einwohnerschaft auf. Die aus anderen Landteilen in der ent­völkerten Gegend angesiedelten Ungarn übernahmen dann von den hier ansässigen Kroaten und Bosniern, die eigentlich als „Ur­bevölkerung" gelten, die aus der Türkenzeit stammenden Überlieferungen. Bei den hier behandelten Überlieferungen und Bräuchen mussten wir — im Gegensatz zum ersten Teil — von einer chronologischen Anordnung des Materials absehen, da es sich hier weniger um historische Ereignisse han­delt, als um Überlieferungen, die z. B. einer gewissen Sachgruppe, einem Ort, einem Bau angeschlossen werden können. besang, befassten sich in den vergangenen 300 Jahren sämtliche Arten der Belletristik von der Jugendliteratur bis zur Schundlitera­tur mit Szigetvár. Das in der Schule gelernte und aus den Erzählungen der Alten genomme­ne Material motivierten sich auch nach den Gesetzen der Folklorization weiter und nah­men gemäss der vielseitigen Volksüberliefe­rungen und der Generationen je ein anderes Angesicht an. Die Auctorin versucht der zentralen Lage Szigetvárs zu geben die Verbreitung und Ve­ränderungen der territorialen Motiven und deren Gestaltung auf Spuren zu folgen. III

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