Janus Pannonius Múzeum Évkönyve (1961) (Pécs, 1962)
Tóth Tibor: Baranya megye paleoantropológiai problémái
BARANYA PALEOANTROPOLÓGIA! PROBLÉMÁI 89 dasd, Szebény II zu erschliessen, wodurch unsere Kenntnisse über die anthropologische Zusammensetzung des Ethnikums der Awarenzeit bedeutend erweitert werden. 6. Es wäre weiterhin erwünschenswert das anthropologische Material aus anderen historischen Zeitaltern zu erweitern, da das volle anthropologische Bild des Komitats nur im Besitz von einem reicheren Fundmaterial in seinen Hauptzügen zu rekonstruieren ist. 7. Die Grenzen der paleodemographisehen Möglichkeiten sind besonders in Betracht zu zielen, da das bisher erschlossene anthropologische Material in vielen Fällen nur gering ist, was sich im allgemeinen auf die Kinderfunde bezieht, weiterhin sind in Betracht zu ziehen die sehr wichtigen Erfolgte der Paleopathologie (einbegriffen die Stomatlhologie). Hier soll auch über die Bestimmungen des Lebensalters auf Bezug der Awarenzeit gesprochen werden, deren kritische Analyse nicht zu vernachlässigen ist. Es handelt sich darum, dass die von Nemeskéri—Harsányi—Acsádi an klinischem Material ausgearbeitete, komplexe Methode für Altersbestimmung nur an paleoanthropoloigischem (hier aber reichem) Material der Arpadenzeit angewendet wurde und interessante Korrektionen ergab (Acsádi—Nemeskéri—Harsányi 1959). Aber bei Lebensaltersbestimmungen an Material awarischer Zeit kann sich die Lage zu den klinischen und diagnostischen Ergebnissen der frühen Arpadenzeit anders gestalten, da die das biologische und chronologische Lebensalter bestimmenden sozialen, individuall-hygienischen, Endokrin-Veränderungs-Faktoren sich zur Zeit der Völkerwanderung von denen der Arpadenzeit und von denen von unserer Zeit völlig unterscheiden. In dieser Beziehung sind jetzt nur die paleodemographischen Angaben der Awarenzeit von Bartucz (1950) und Lipták (1955) massgebend. Nach der Meinung des Verfassers werden bei der Ethnogenese der Bevölkerung des Komitats Baranya neben den historischen, ethnographischen, archeologischen und linguistischen Material die ethnisch-, und paleoanthropoligischen Ergebnisse entscheidend sein. Verfasser weist weiter darauf hin, dass die Durchführung dieser Aufgabe es ermöglichen werde, dass die Wissenschaft in der Lösung der paleoanthropologischen Probleme wesentlich vorwärtskommen wird.