Janus Pannonius Múzeum Évkönyve (1959) (Pécs, 1960)
Dombay János: Próbaásatás a villánykövesdi kőrézkori lakótelepen
VILLÁNYKÖVESDI KÖRÉZKORI LAKÓTELEP 71 Bl. B2 und B3 bezeichneten grossen Grubensystems aber dennoch in dessen nächster Nähe aufgeschlossene, mit A und С bezeichnete kleine Grubensystern auch der eingegrabene Teil einer der bei Zengővárkony erwähnten ähnlichen, alleinstehenden Erdhütte. Die Tatsache, dass sie sich in der Nähe grosser Grubensysteme befanden, unterstützt unsere, über die Entstehung von Grubensystemen bekannte Ansicht. Wenn also auf dem Gelände der grossen Flecken als Wohnung dienende Erdhütten standen, dann sind die in ihrer Umgebung sichtbaren, unter den kleineren Flecken verborgenen Gruben die Überreste der dazugehörigen Wirtschaftsgebäude. Die Gruben solcher haben wir auch an der Nordseite der genannten alleinstehenden Hütte von Zengővárkony erschlossen. 2 3. Auch in Villánykövesd fanden wir Begrabungsstätten neben den an die Erdoberfläche hervortretenden, Ansiedlungsstellen anzeigenden, grossen, dunklen, aschigen Flecken. Es kann also mit Sicherheit angenommen werden, dass diese weitausgedehnte Wohnsiedlung auch keinen abgesonderten Friedhof besass. Jeder der in den einzelnen Hausgruppen in Lebens-, Guts- und Arbeitsgemeinschaft 2 Im Sommer 1959 haben wir am Goldberg bei Pécsvárad neben der einen Erdhütte fünf ins Erdreich gegrabene Kellergruben aufgeschlossen. Ihr Treppenabgang befand sich auf der Seite der Erdhütte, so dass er sicher ihr angehörte. Zwar waren seine in den Löss geschnittenen Stufen bereite abgeschliffen, doch waren sie in der Gestalt unter verschiedenen Winkeln abfalender Flächen noch erkennbar. Nach ihrer Form und den Massen zu schiiessen, waren sie horizontal abgedeckt, worauf auch die Tatsache hinwies, dass wir bei keiner irgendwelche mit einem Dach oder Aufbau zusammenhängende Säulengruben oder andere Spuren fanden. lebenden, aus blut ver wandten Familien bestehenden, grösseren Familiengemeinschaften begrub ihre Toten, wie auch in Zengővárkony und anderen von uns untersuchten Wohnstätten des Lengyeler Kulturkreises, jeder für sich, neben ihrer Wohnstätte:"' 4. Auch die Fundobjekte decken sich in allem mit den an den übrigen bekannten Fundstätten des Lengyeler Kulturkreises zum Vorschein gelangten Altertumsmaterial. Nach den bemalten Gefässen (Abb. 1—2) und der ein gravides Weib darstellenden Lehmfigur (Taf. XIV. 1 a, 1 b, 1 c.) zu schiiessen, verspricht Villánykövesd auch das mit dem geistigen Leben der Zeit zusammenhängende archeologische Denkmal-Material betreffend sehr viel. 5. Das Ergebnis der Probegrabung von Villánykövesd beweist die Richtigkeit unserer — auf Grund der Ansiedlungsform und ihres Zusammenhanges mit der Totenbegrabung und daraus in bezug auf die Gesellschaftsordnung des Zeitabschnittes gemachten und auf unsere Ausgrabungen von Zengővárkony und Pécsvárad basierten Feststellungen. Beim heutigen Stande unserer Forschungen können wir sogar sagen, dass diese unsere Feststellungen für den ganzen Lengyeler Kulturkreis geltend sind, ja — auf Grund der Ergebnisse unserer im Sommer und Herbst des Jahres 1959 am Aranyhegy (Goldberg) bei Pécsvárad gemachten Ausgrabungen sogar das, dass die Lebensform des Lengyeler Kulturkreises — wenigstens hier auf unserem Territorium — auch zum wesentlichen Element der weiteren Entwicklung wurde. 3 Im Herbst 1959 haben wir am Goldberg bei Pécsvárad ebenfalls den Erdhütten angehörende Begräbnisstätten gefunden, obwohl wir — wegen der ungünstigen spätherbslichen Witterung — bloss deren drei, nahe aneindnerliegende erschlossen haben; die totale Aufschllessung verschoben wir auf das nächste Jahr.