Janus Pannonius Múzeum Évkönyve (1959) (Pécs, 1960)

Regöly-Mérei Gyula: Kórbonctani szempontok sírleletek torzult és torzított koponyáinak vizsgálatakor, különös tekintettel a domolospusztai leletre

284 REGÖLY-MÉREI GYULA tig. Bei der paläopathologischen Untersuchung kann aber ziemlich einwandfrei festgestellt werden ob bei Lebzeiten der intrakraniale Druck erhöht war (in diesem Falle sind die Impressiones stark vertieft, der Türkensattel ist abgeflacht, die Schädelknochen verdünnt, event, durchlöchert) oder nicht. Nach eige­nen paläopathologischen Erfahrungen des Verfas­sers sollen aber die vertieften Impressiones mit grosser Vorsicht beurteilt werden, da die Ränder derselben infolge der Fossilisation abbröckeln und auf diese Weise den Schein imtrakranialer Druck­steigerung erwecken können. Durch die postmor­talen Veränderungen steigert sich nur die Breite der Impressiones, demgegenüber nimmt wenn es sich um eine echte intrakraniale Drucksteigerung han­delt, die Tiefe der Impressiones zu, und dieses di­agnostische Zeichen ist auch an den kleineren Verzweigungen feststellbar. Der Verfasser ist der Meinung, dass die regelmässigen paläopathologi­schen Untersuchungen auch über die Folgen der Schädelplastik wichtige Angaben zu liefern imstande sind. Die Zersägung, der wertfollen deformierten Schädel ist nicht notwendig; die Untersuchung ge­schieht durch zweiseitige Röntgenaufnahmen. Vom archeologischen Standpunkt wurde der ostgotische Schädel von Domolospuszta im Jahre 1956 von János Dombay beschrieben. Die Form des Schädels erinnert an die etwas diskretere Gestalt der rein frontalen Deformation. Es ist unwahrschein­lich, dass es sich dabei uim die Möglichkeit einer einfachen Abweichung von der normalen Gestalt handelt, doch kann auch dieser Fall nicht ausge­schlossen werden. Bei dem durch den Verfasser vom pathologischen Standpunkt untersuchten Falle ist die Stirn etwas abgeflacht, der Schädel steigt zwar in kleinerem Masse, jedoch nach oben und hinten konisch an. Deshalb würde eher die Möglichkeit einer absichtlichen Schädelplastik bestehen. Bei der Besichtigung sind an dem Schädel Zeichen krankhafter Veränderungen nicht feststellbar. Der Schädel gehörte einer jugendlichen, jedoch schon voll entwickelten: Person von weiblichem Geschlecht an. An der profilen Röntgenaufnahme zeigten die Impressiones auffallend vertiefte und ausge­prägte Zeichnung, und das ist ein Beweis dafür, dass dieselben vital entstanden sind und keine postmortale Veränderung bedeuten. Eine Ver­flachung des Türkensattels war nicht festzustellen, deshalb konnte man kaum an eine bedeutendere Drucksteigerung des Intrakraniums denken. Laut der pathologischen Untersuchung bestand bei dem ostgotischen weiblichen Schädel aus Do­molospuszta bei Lebzeiten eine intrakraniale Druck­steigerung mittleren Grades.

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