Janus Pannonius Múzeum Évkönyve (1957) (Pécs, 1957)
ifj. Kodolányi János: Egy XVIII. századi népviseleti ábrázolás
EGY XVIII. SZÁZADI NÉPVISELETI ÁBRÁZOLÁS 95 linken Seite des Mannes hängt ein Brotsack von deren linken unteren und linken oberen Seite ein Riemen über die Brust des Mannes nach der rechten Schulter führt. Der Brotsack ist durch eine vornüberhängende Klappe geschlossen. Das Haar der Figur ist nicht zu sehen. Sie trägt einen langen, spitzzugedrehten, etwas nach unten hängenden Schnurrbart. In ihrer Hand hält sie — die Linke etwas höher als die Rechte zugreifend — ein Blasinstrument, das am Mundstück dünn beginneind, sich nach unten allmählich erweitert, um sich an der unteren Öffnung einem Home ähnlich auszuweiten. Es ist wie eine Flöte mit Löchern versehen. Nach der Zeichnung hat es den Anschein als spiele der Mann auf einem aus Baumrinde gedrehten, hornähnlichen Intsruiment. Der in der linken unteren Ecke dargestellte Mann sitzt auf einem Hügel, dem Beschauer der Rücken zuwendend. Die Darstellung ist ebenfalls eine farbige Federzeichnung und etwas kleiner als die soeben beschriebene. Die Linke des Mannes zeigt nach der Busole, die auf das Brett montiert ist, in der Rechten hält er ein technisches Gerät, vor seinem Fuß, im Gras liegt ein Messinstruiment. Den Kopf der Figur bedeckt ein grüner, breitkrempiger, flacher Hut mit einem schmalen Band. Auf der rechten Seite im Band steckt ein kleines Bukett mit einer roten Blume darin. Am Oberkörper trägt der Mann eine bis an den Gürtel reichende, enge, weichselrote Jacke, die unten in der Mitte aufgeschlitzt ist; die Ecken des Schlitzes sind links und rechts aufgebogen. Den Unterkörper bedeckt eine enge, graubraune, lange Hose. Die Hosenbeine sind schwairez und fügen sich in über die Knöchel reichende Schuhe. Die Haare des Mannes sind lang und er trägt sie in einem bis zum Schlitz der Jacke reichenden Zopf, den am Beginn des geflochtenen Teiles — im Genick — eine kleine Masche schmückt. Offensichtlich stellt von den beiden Zeichnungen die erste — die in der linken oberen Ecke der Karte sichtbare — die zeitgemäße Volkstracht dar. Die an der Wende des 18—19. Jahrhunderts entstandenen Darstellungen zeigen dein ungarischen Bauer in ähnlicher Bekleidung. Eine Tschako-Mütze (csákós süveg) bedeckt auch den Kopf des von Józlsef Schaff er Ende des 18. Jahrhunderts gezeichneten Bauern, obwohl der Tschako nicht so lang ist, wie der des Bauern, auf der Zeichnung von Mánfa. Auch im Komitate Baranya ist die Mütze (süveg) denkbar in dieser Zeit, wie es auch die Forschungen von Mária Kresz beweisen, nach denen die Mütze (süveg) erst im 19. Jahrhundert endgültig aus dem Gebrauch verschwindet. Forschungen Mária Kresz's und andere Teile, Stücke der Tracht der Wende des 18'—19. Jahrhunderts bestärken ebenfalls unsere Ansicht, daß die auf der Karte von Mánfa aufgefundene Zeichnung einen ungarischen Bauern oder Hirten darstellt und nicht bloß andere, datierte Karten Duplaters, sondern auch die Tracht selbst auf die Zeit uim 1780 herum hinweisen. Mit dieser Zeichnung haben wir also wichtige Angaben, nicht nur für die Forsclhungsgeschichte der Trachten in Baranya sondern — darüber hinausgehend — für die der ganzen ungarischen Trachtengescihichte erhalten. Die in der Hinken unteren Ecke sichtbare Zeichnung stellt keinen Bauern, sondern einen Beamten, und zwar einen österreichischen Beamten dar. Die Zeichnungen des Constitutio Criminalis Maria Theresias zeigen den verhörenden kaiserlichen Beamten der Darstelil'ung von Mánfa ähnlich, mit einem Zopf, in geschlitzter Jacke und enger Hose. Allem Anschein nach stellt also der Zeichner auf der Karte von Mánfa den vermessenden, eine Karte anfertigenden österreichischen, kaiserlichen Beamten inmitten seiner Werkzeuge dar.