Janus Pannonius Múzeum Évkönyve (1957) (Pécs, 1957)

Dombay János: Későrómai temetők Baranyában

326 DOMBAY JÁNOS sind Friedhöfe, in Zengővárkony — von einander kaum drei Kilometer entfernt — sogar zwei. Keiner der Firiedhöfe konnte voll erschöpft werden. Die Friedhöfe von Zengővárkony und der von Fazekasboda liegen — nahe aneinander — an der Straße von Aquincum, In der „Goldseite" (Aranyoldal) von Szilágyi befanden sich die Gräber in der Nähe von Gebäudeüberresten; es mag von den Begräbnisstäten der Bewohner der einzelnen Häuser die Rede sein. Aus Mariakéménd, Meződ und Birján gelangten die Funde aus einigen — im Verlaufe von Erdarbeiten zum Vorschein gelangten — unsachgemäß aufgedeckten Gräbern in den Besitz des Museums. Unter den genannten Fundorten sind in Kő (Antianae?) und in der „Goldseite" von Szilágy weit ausgedehnte Ruinenfelder, die — auf Grund der Funde beurteilt — auf frühere Zeiten zurückfübrbare zusammenhängende Siedlungen waren. Die im Mühlengrund (Malomalja) von Szilágy beobachteten Gebäude- und Mosaikübeirreste zeugen von einer Villa. Hier wurden keine Ausgrabungen gemacht; wir besitzen bloß einzelne Funde. Auch im nahen Hosszúhetény kamen die Überreste einer römischen Villa großen Ausmaßes zum Vorschein. Die Funde von Zengővárkony, Fazekasboda und Szentlászló-Szentegyedpuszta bilden eine geschlossene Gruppe (im Verlaufe des Weiteren: die Gruppe von Zengő­várkony). Ihre charakteristischen Züge: 1. In bezug auf die Bestattungsriten a) die Gräber sind einfache Erdgräber (Schachtgräber), bloß im Friedhof No. 1. von Zengővárkony wissen wir van einem Ziegelgrab; b) die Skelettbestattung; von unseren 32 Gräbern ist bloß eines ein Ver­brennungsgrab. c) die übliche Placierung der Toten in ost-westlicher Richtung, den Kopf nach Osten, Beine nach Westen. Von den 31 Skelettgräfoern lagen die Skelette in jedem der sachkundig aufge­deckten 26 Gräber in ost-westlicher Längsrichtung, mit dem Kopf nach Osten, den Beinen nach Westen, mit einer Ausnahme auf dem Rücken ausgestreckt, in drei Gräbern mit in deiî Knien etwas hochgezogenen Beinen. Auch von den fünf un­sachgemäß aufgedeckten Gräbern besitzen wir keine, den aufgereihten entgegen­gesetzte Angaben. 2. Die geschlossenen Gräbfunde betreffend: a) Zwiebelköpfige Fibeln, Gürtel, Messer, Nahrung und oft viel Geld enthalt­ende männliche Grabfundgruppen (II. Friedhof 3. Grab: Tafel III. 22—31, T. IV. 1—38, T. V. .3—4; II. Friedhof 4. Grab: T. VI. 1—11, T. VII. 1—33, T. VIII. 1—19). b) Perlen, Halsketten, viele Armringe, spitze eiserne Haushaltgeräte, Nahrung, Gefäße und Geld enthaltende weibliche Grabfundgruppen (II. Friedhof 8. Grab von Zengővárkony: T. XII. 1—22, T. XX. 1; 7. Grab von Fazekasboda: T. XXIII. 14, T. XXIV 1—20, T. XXV 1—6, T. XVI. 1—45, T. XXVII. 2—4; 5. Grab von Szentlászló—Szentegyedpuszta: T. XXIX. 1—2, 4, 6, 8—13, 17, T. XXX. 1—9, T. XXXV. 1). 3. In bezug auf die Fundgegenstände und die Trachten : a) Armbänder mit Tierköpfen (T. XIII. 1—2; T. XVIII. 6; T. XXV. 1—2) und stilisierte Variationen derselben (T. XII. 8; T. XIII. 3; XXII. 1—2, 6); b) Armbänder aus Bein (T. I. 4—21); c) die charakteristische Art die Armbänder zu tragen (am linken Arm trugen sie sie in größerer Anzahl als am rechten, Bild 2., 35); d) spitze, eiserne Haushaltgeräte (T. XII. 21; T. XXII. 7; XXX. 9); e) Siegelringe (T. XXVII. 4; Abb. 27. 1—2). Das Alter der Gruppe von Zengővárkony kann auf Grund der Formen und Charakteristika der Gegenstände (zwiebelköpfige Fibel, Gürtelbestandteile, Gefäß­formen, glasierte und gläserne Gefäße) auf die Mitte des 4. Jahrhunderts n. u. Zr. gesetzt werden. Auch die Geldstücke unterstützen diese Datierung. Die Funde aus der „Goldseite'' von Szilágy (im Venlaufe des weiteren die Gruppe von Szilágy) bilden — obzwar ihre Zahl vorläufig gering ist — eine scharf abgeson­derte Gruppe.

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