Janus Pannonius Múzeum Évkönyve (1956) (Pécs, 1956)
Dombay János: A domolospusztai gót sírlelet
DIE GOTISCHE GRABFUND VON DOMOLOSPUSZTA 105 Der Fundort befindet sich auf dem Gebiete des Wirtschaftshofes des Staatlichen Unternehmens für Tier-und Fett verkehr, in Domolospuszta' 2 (Bild. 1.) Die Weiler nimmt die südwestliehe Spitze des — sich in nordost — südwestlicher Richtung ausdehnenden Hügelrückens ein. Die Fundstelle ist am — von der Puszta noch etwas südwestwärts fallenden — sich zum Wiesenrand herablassenden Hügelhang. Über die Fundumstände gelang es uns an Ort und Stelle folgendes zu erfahren. Man fand das Skelett in einer Tiefe von ungefä hr 2 m , während man die — von den Gebäuden her gerechnet — siebente Siloffrube aushub, am südöstlichen Ende der Grube. Es lag am Rücken in südöstlich — nordwestlicher Richtung ausgestreckt, mit dem Kopf nach_ Südo sten . Die Arme schlössen sich ausgestreckt an den Rumpf. An beiden Unterarmen~befand sich je ein silbernes Armband (T. XVII. 1—2.) („Fessel"). Um die Mitte fand man eine grosse, sehmucke Schnalle (T. XVII. 7.) und auf beiden Schultern je euie grosse Fibel (T. XVII. 6., 12.). Man warf die grösseren Knochen is einen abgelegeneren Teil der Silogrube, in einen Haufen, grub eine kleinere Grube und vergrub sie schliesslich darin. Die Fundstücke beachtete man überhaupt nicht und warf sie zusammen mit der Erde, aus der Grube. Auf die Nachricht des Skelettfundes hin begab sich der Monteur Franz Ressli auch auf den Schauplatz. Er war es, der die Antiquitäten aus der Erde hub, sie in seine Werkstatt brachte, wusch, untersuchte und bei sich aufbewahrte, bis er sie an Dr. K. Vargha, zum Zwecke der Weitergabe an das Museum, übergab. 3 Die eine Fibel zerbrach man, entweder bei der Ausgrabung oder in der Werkstatt,' und der eine Teil kam irgendwie abhanden. Der Bruchstelle nach zu urteilen war sie unversehrt. Bei Gelegenheit des Fundes anwesende und protokollmässig verhörte Personen behaupteten einstimmig, dass man auch 7—8 Stück — aus dünnen Goldblättchen verfertigte — Perlen und einen goldenen Reif gefunden hatte, auf welchem ein „siegelähnliches" mit roten Blättchen verziertes Glied (Ohrring) hing. Einer Der Anwesenden zerlegte eine Perle und warf dann die Blättchen zwischen die Erde. Eine weitere Perle gelangte in die Hände des Leiters der Siedlung, kam aber dann abhanden. Die anderen .— zusammen mit dem Ohrring — nahm ein Arbeiter zu sich; von diesen gelang es uns eine wiederzubekommen (T. XVII. 5.). Als wir auf dem Schauplatz ankamen, war die Beförderung des Futters in die Grube in vollem Gange, trotzdem ermöglichten die Massnahmen des Leiters der Niederlassung, Franz Riskó die Untersuchung der Grabstelle und ihrer allernächsten Umgebung. 4 Es wurde — an der Hand der in der ausgehobenen Erde gefundenen wenigen und weniger charakteristischen Gefäss-scherben •—• offenbar, da c s man das Grab wahrscheinlich in eine Siedlungs-schicht des Bronzenzeitalters eingegraben hatte. Die Stratigraphie dieser Schichte zeigte eine 120 cm tiefe Abgrabung am östlichen Ende der Silogrube, in Ihrer Südwand (Bild 2. 1.). Gut bemerkbar war diese Abgrabung auch in der östlichen, schmaleren Seite der Grube. (Bild 2. 2.). Unter dieser Abgrabung, aber noch 70—8ü cm tiefer, befand sich in reinem Löss das Grab. Offenbar grub man ' tiefer, um den 2 Kcmitat Baranya, Bezirk Szigetvár. Die Puszta gelhört unter die Verwaltung der Gemeinde Zsibót. 3 Das Museum hat wegen der Rettung der Funde eine Belohnung für ihn erwirkt. Wir heben seinen Verdienst, neben dem wiederholten Ausdruck unseres Dankes, auch hier mit Freude heraus. 4 Auch auf diesem Wege danken wir für seine Wohlwollen und seine Hilfe.