Fülep Ferenc – Sz. Burger Alice: Pécs római kori kőzlemenyei. (Dunántúli Dolgozatok 7. A Pécsi Janus Pannonius Múzeum Kiadványai 7. Pécs, 1974)

Die zömerzeitlichen Steindenkmäler von Pécs

DIE RÖMERZEITLICHEN STEINDENKMÄLER VON PÉCS F. FÜLEP-A. SZ. BURGER Die vorliegende Publikation ist die erste voll­ständige Bearbeitung sämtlicher aus dem Gebiete der römerzeitlichen Stadt Sopianae - Pécs - ans Tageslicht gekommenen Altäre, Grabdenkmäler sowie inschriftlicher und figürlicher Steindenkmäler. Es sind insgesamt 79 Steindenkmäler publiziert worden. Aus dem 1. Jahrhundert u. 2. stammen jene aus weißem Marmor gefertigten, frühesten Grabsteine, die man mit dem Gedenken des in der ala II Aravacorum gedienten Tiberius Claudius missicius verbinden kann. Diese sind unter Kat.-Nr. 16, 17, 18 aufgenommen. Zum Fragment Kat.-Nr. 16 können ergänzungsweise die beiden erwähnten Fragmente angenommen werden. Auf die Wende des 1. und 2. Jahrhunderts sind die Denkmäler unter Kat.-Nr. 20, 36, 37, 38, 39, 40, 78 zu setzen. Diese wurden vor allem aus weißem Marmor hergestellt. Charakteristische Stil­merkmale für diese Gruppe sind, daß sich am ver­zierten Giebel, im dreieckigen Tympanon stets ein Medusenhaupt, in den beiden Eckflächen ein Hip­pocampus, ferner ein Hippocampus mit Öchsenkopf usw. finden. Neben dem Medusenhaupt sind Blattor­namente oder je eine Vogelfigur zu sehen. Unter dem Gicbelornament wird die zum Unterbringen von Porträts dienende Nische von zwei Seiten durch schmuckhaft ausgebildete Säulen abgeschlossen. Die­ses Musterbuch gelangte zur Wende des 1.-2. Jahr­hunderts nach Sopianae. Wahrscheinlich hat diese Werkstätte, die ihr Rohmaterial aus den norischen Marmorgruben importieren ließ, die Ansprüche der in dieser Gegend ansässig gewordenen romanisier­ten Bevölkerung zufrieden gestellt. Außer diesen aus weißem Marmor gemeißelten Grabsteintypen wur­den an diesem Ort auch aus ähnlichem Kalkstein erzeugte Grabsteine hergestellt. In der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts dürften die unter Kat.-Nr. 19, 21, 23, 32, 43, 45 verzeich­neten hergestellt worden sein. Neben den in So­pianae angesiedelten frühen romanisierten Elementen können gleichzeitig auch Denkmäler der in der Stadt ursprünglich gelebten Urbevölkerung nachgewiesen werden (Kat.-Nr. 19, 20, ferner vgl. Anm. 15). Diese Steindenkmäler sind Produkte des am Aus­gang des i. bzw. Anfang des 2. Jahrhunderts betrie­benen örtlichen Steinmetzgewerbes. In der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts blüht hier jenes Steinmetzgewerbe, das die schmuckhaf­ten, weißen Marmorgrabsteine erzeugt hat, weiter. Im Sinne dieser Traditionen wurde hier im Laufe des 2. Jahrhunderts im weiteren nur mehr Kalkstein verarbeitet. Die Grabsteine Kat.-Nr. 32 und Kat.-Nr. 45 konnten an eine und dieselbe Steinmetzwerkstätte ge­bunden werden. Sehr viele unserer Steindenkmäler lassen sich in die zweite Hälfte des 2. Jahrhunderts reihen: Kat.­Nr. 4, 10, 12, 70, ferner Kat.-Nr. 29, 30, 34, 41, 44, 79. Es gelang die Zusammengehörigkeit von zwei, voneinander ziemlich weit zum Vorschein ge­kommenen Fragmenten nachzuweisen (Kat.-Nr. 29­30). Geradeso konnten wir auch den Familicngrab­stein unter Kat.-Nr. 34 rekonstruieren. Von den Al­tären kann der schmuckvolle, dem Silvanus gewid­mete Altar unter Kat.-Nr. 4 an das Jahr 163 u. Z. gebunden werden. Aufgrund seiner Stilmerkmale hal­ten wir auch den Altar unter Kat.-Nr. 10 für ein in derselben Werkstätte erzeugtes Stück. Im Laufe der neuesten Erschliessungen kam auf dem Hofe des heutigen Postgebäudes unser Statuenfragment Kat.­Nr. 79, das die Gottheit Mercurius darstellt, ans Tageslicht. Die Statue dürfte in einer Nische eines für Handelszwecke dienenden Gebäudes in Stadt­zentrum des 2. Jahrhunderts gestanden haben. Von der Wende des 2.-3. Jahrhunderts sind zahl­reiche, mit sog. Opferszenen verzierte Grabsteine er­halten geblieben. Ihre Anzahl (vgl. Anm. 38) wurde von uns mit dem unter Kat.-Nr. 50, 55 neu iden­tifizierten Fragmenten bereichert. Unser Material enthält auch Grabsteine von sog. Medaillontyp (Kat. -Nr. 48, 49). Auf das 3. Jahrhundert datierbare Steindenkmäler sind Kat.-Nr. 3, 8, 9, 14, 15, ferner die unter Kat.­Nr. 35, 42, 47, 57, 58, 59 verzeichneten Funde. Nach dem an Produkten reichen 2. Jahrhundert nahm die Zahl der Steindenkmäler stark ab, auch in der Porträtdarstellung tritt eine bedeutende Änderung ein (vgl. Anm. 44). Unser Altar unter Kat.-Nr. 8 kann an das Jahr 237 u. Z. geknüpft werden, während der Altar unter Kat.-Nr. 9 im Jahre 240 u. Z. aufgestellt worden ist. Von den Denkmälern der im 3. Jahrhundert

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