Janó Ákos - Vorak József: A halasi csipke útja a gondolattól a világhírig - Cumania könyvek 3. (Kecskemét, 2004)
Német összefoglaló
Ákos Janó - József Vorák Der Weg der Halaser Spitze vom Gedanken bis zum Weltruhm (Auszug) Kiskunhalas ist eine grossflächige, viele Jahrhunderte alte Siedlung im südlichen Teil des Donau-Theiss-Zwischengebietes, welche sich vor allem auf landwirtschaftliche Produktion eingerichtet hatte. Ihre ursprünglichen ungarischen Urbewohner vermischten sich ab dem 13.Jahrhundert mit den zugewanderten nomadischen Kunnen. Die 150 Jahre andauernde türkische Zerstörung stand sie durch, und als Sitz der „Kleinkunnen“ genoss sie politische und administrative Selbständigkeit, sowie Unabhängigkeit von den Gutsherren. Die Stadt, die heute etwa 30000 Einwohner zählt, ist nicht nur auf ihre alten Privilegien und auf die Entwicklung in den letzten Jahrzehnten stolz, sondern - mit Recht - auch auf die Spitze, welche ihr landesweite Anerkennung und sogar Weltruhm brachte. Die volkskünstlichen Relikvien der früh bürgerlich gewordenen Stadt waren bereits in der 2.Hälfte des 19.Jahrhunderts rapide verfallen, aber das Talent ihrer Einwohner bzw. der Frauen zeigt sich bis heute in der Gestaltung der Halaser Spitze. Über die Halaser Spitze kam die erste Nachricht in der Weihnachtsausgabe der Budapesti Hírlap 1902 an die Öffentlichkeit. Antal Szmik, der Autor des Artikels machte die Leser auf eine neuartige ungarische Spitze aufmerksam, die er in einem Schrank auf der Landesausstellung für Handwerk im Iparművészeti Muzeum entdeckte. Diese eher bescheidene Spitze wurde vom Zeichnungslehrer des Gymnasiums von Halas, Árpád Dékáni entworfen und von den Mitgliedern des Frauenvereins hergestellt. Mit der Halaser Spitze entstand eine neue Herstellungsart der Spitze in Ungarn, und das kann man gar nicht genug schätzen - sagt der Autor des Artikels. Die neue ungarische künstlerische Spitze ist ab diesem Datum immer mehr mit der Stadt Kiskunhalas zusammengewachsen. Ähnlich der belgischen und der italienischen Spitze, die Brüssel und Venedig einen Rang schenkten, knüpfte sich die ungarische Spitzenkunst weltweit an die Stadt Kiskunhalas. Heute kann schon festgestellt werden, dass Halas die Stadt der ungarischen Spitze ist und in der ungarischen Textilkunst war es eben die Halaser Spitze, welche die prächtigste Lebensbahn hinter sich liess. Die Geschichte der Halaser Spitze lässt sich von den Hauptstationen der europäischen Spitzenkunst, sowie von den Bestrebungen des ungarischen Kunstgewerbes am Ende des 19.Jhs und im 20.Jahrhundert nicht trennen. In der Geschichte der europäischen Spitze gab es kaum einige Spitzennäherinnen, die mit ihrem Können und ihrer Liebe zur Spitze zum Gründer eines Spitzenkultes und zum Lenker der Frauenmode in ihrem Land wurden. Eine solche Persönlichkeit war Barbara Uttmann im 16.Jahrhundert, zu deren Namen die Verbreitung der Spitzenherstellung des deutschen Erzgebirges geknüpft ist, 97