Bárth János szerk.: Cumania 25. (A Bács-Kiskun Megyei Önkormányzat Múzeumi Szervezetének Évkönyve, Kecskemét, 2010)
Iványosi-Szabó Tibor: A mezővárosi autonómia formálódása Kecskeméten a XVI-XVII. században
A mezővárosi autonómia formálódása Kecskeméten... 135 Tibor Iványosi-Szabó ENTWICKLUNG DER MARKTSTÄDTISCHEN AUTONOMIE IN KECSKEMÉT IM 16-17. JAHRHUNDERT - Auszug Ein sehr charakteristisches Ergebnis der ungarischen sozial-wirtschaftlichen Entwicklung ist die Herausbildung der zahlreichen Marktstädte. Bisher gibt es aber nur wenige gründliche Analysen über ihre frühneuzeitliche Entstehung. Von der Türkenzeit, die über 150 Jahre andauerte, war damals fast die Hälfte des Landes, bzw. beinahe vier Fünftel des heutigen Ungarns betroffen. Die osmanische Macht konnte zwar in dieser Region nie solche Ergebnisse erreichen wie auf dem Balkan, doch die ständigen Kriege stockten die frühere Entwicklung und beeinflussten die weiteren Möglichkeiten. Dieser Beitrag ist die erste detaillierte Bearbeitung, welche den holperigen Weg unserer bedeutendsten Marktstadt während der Türkenzeit begleitet. Der Autor erschliesst die Daten und stellt die Aufgaben und Rolle der städtischen Gremien (Volkssammlung, Schwurgericht, Rat) vor, er dokumentiert die gesellschaftlichwirtschaftlichen Kontakte der einzelnen Mitglieder. Ein grundlegendes Ziel der Studie ist es, die Veränderungen der einzelnen Posten (u.a. Richter, Vizerichter, Steuereinnehmer, Marktrichter) und die tatsächliche Funktionsweise des amtlichen Apparates vorzustellen, sowie zu zeigen, aus welchen gesellschaftlich-wirtschaftlichen Schichten diese Amtsträger stammten. Der Autor analysiert die Rolle der bezahlten Angestellten, und schreibt auch über ihr Honorar. Iványosi-Szabó betont, dass die hier vorgestellte marktstädtische Autonomie ein mittelalterliches Erbe ist, was man in der frühen Neuzeit nur schwer bewahren und auf manchen Gebieten erweitern konnte. Die grösseren Städte hatten eine bedeutsame Selbstverwaltung und so verfugten sie über das Recht der Gerichtsbarkeit, sie bewahrten das Recht für lokale Regelungen und für die freie Wahl ihrer Amtsträger. Eines der wichtigsten Ergebnisse dieses Beitrags ist es zu beweisen, dass die amtliche Organisation der Marktstadt auf einer ausserordentlich breiten sozialen Grundlage ruhte. Aufgrund dessen ist es auch berechtigt, von einer Art bäuerlichen Demokratie zu sprechen.