Bárth János szerk.: Cumania 24. (A Bács-Kiskun Megyei Önkormányzat Múzeumi Szervezetének Évkönyve, Kecskemét, 2009)
Mészáros Mónika - V. Székely György: Egy Árpád-kori település (Dunavecse-Temető-dűlő) kútjai
38 Mészáros Mónika - V. Székely György Mónika Mészáros - György V. Székely DIE BRUNNEN EINER SIEDLUNG AUS DER ARPADENZEIT (DUNAVECSE-TEMETŐ-DŰLŐ) - Auszug 2004 wurde eine Siedlung aus der Arpadenzeit in der Spur der M8 bei Dunavecse freigelegt. Auf der östlichen Seite des Gebiets wurden drei gegrabene Brunnen und etwas weiter weg, zerstreut noch fünf grosse Wassergruben (bzw. Löcher, ung. kopolya ) ausgegraben. Zwei Brunnen (Nr. 211 und 230) waren innen mit Geflecht und eins mit Brettern ausgelegt. Sie hatten Quadratform mit abgerundeten Ecken, die Seiten verkürzten sich aber in der Tiefe, so daß sie unten schon rundförmig waren. Unten blieb das Geflecht (Juniperus communis L.) verhältnismäßig gut erhalten. Der Ausbau und die Struktur der beiden Brunnen ist den bei Kiskunfélegyháza-Halesz ausgegrabenen Brunnen (Spur der M5, Nr. 219) sehr ähnlich. Beim dritten Brunnen lag das Geflecht auf einem kleineren quadratischen Brettgestell, welcher der Brunnenrand gewesen sein mußte. Bei zwei Brunnen (Nr. 230 und 250) konnten Balkenlöcher dokumentiert werden. Diese Balken hielten das Brunnenhaus. Aus den drei Brunnen konnten nur wenige Funde ausgegraben werden, was darauf hinweist, daß sie oft bzw. regelmäßig sauber gemacht wurden. Lediglich zwei aus Zweigen geflochtene Gegenstände, die wahrscheinlich Behälter waren und eine Schuhsohle aus Rindleder wurden freigelegt. Die fünf Wassergruben dienten wahrscheinlich der Tierhaltung, hier tranken die Tiere. Die in Dunavecse freigelegten gegrabenen und innen ausgelegten Brunnen wurden mit einer ähnlichen Technik erstellt, die man auch bei anderen, gleichaltrigen Brunnen feststellen konnte. Neben den Gemeinsamkeiten wurden aber auch mehrere eigenartige, individuelle Charakteristika dokumentiert. Die aus den zugeschütteten Brunnen entnommenen Bodenproben ermöglichen weitere, archäobotanische und Umweltrekonstruktionsuntersuchungen, die wohl neuere Beiträge zu der einstigen Umgebung und Lebensweise der Dorfbewohner leisten werden.