Bárth János szerk.: Cumania 24. (A Bács-Kiskun Megyei Önkormányzat Múzeumi Szervezetének Évkönyve, Kecskemét, 2009)

Székely Gábor: Kecskeméti reformátusok végrendeletei a XVII-XVIII. századból

A kecskeméti reformátusok végrendeletei a XVII-XVIII. századból 269 Gábor Székely TESTAMENTE KECSKEMÉTER REFORMIERTER AUS DEM 17-18. JAHRHUNDERT - Auszug ­Besonders wertvolle Quellen der frühneuzeitlichen Geschichte von Kecskemét sind die Testamente aus der Zeit. Neben den neulich veröffentlichten Testamenten des Stadtarchivs sind noch unveröffentlichte Testamente in großer Zahl im Archiv der reformierten Kirche zu finden. Die Testamente stammen aus der 2. Hälfte des 17. Jhs., größtenteils aber aus dem 18. Jh. Aus dem untersuchten Zeitraum stehen uns im Moment 113, mit denen im Stadtarchiv insgesamt 231 Testamente zur Verfügung. Außerdem gibt es einen Auszug des Stadtarchivs mit 81 Einträgen über die Testa­mente derer, die etwas der Kirche hinterlassen haben. Diese Testamente liefern zahl­reiche neue Informationen zur Wirtschafts-, Kultur-, Kirchengeschichte und auch zur Stadtgeschichte, die aus dem Grund wichtig sein können, da ein bedeutender Teil der städtischen Dokumente während des II. Weltkriegs vernichtet worden ist. Ab Mitte des 16. Jahrhunderts lebte eine große protestantische Gemeinschaft in Kecskemét. Die heutige reformierte Kirche wurde 1680-83 - zum Teil aus den Erben der Gläubigen - erbaut, mit der besonderen Erlaubnis des Sultans und des Gutsherrn. Die reformierte Schule wuchs ab Ende des 16. Jahrhunderts zum wichtigen Kultur­zentrum. Trotz der Einsiedlung vieler Katholiken im 18. Jh. konnten die Reformier­ten ihre führende wirtschaftliche und kulturelle Rolle bewahren. Die Stadt konnte während und nach der Türkenzeit eine gewisse innere Selb­ständigkeit bewahren und ihre Bewohner konnten letztwillig über ihr Haben und Gut frei verfügen. Unter den Erben finden wir den Gutsherrn, die Familie, die enge und weitere Verwandtschaft sowie die Kirche. Neben der Kirchengemeinde und ihren Institutionen: der Schule und dem Krankenhaus wurde auch kirchlichen Personen, Predigern, Kantoren, Schulmeistern, Lehrern sowie Schülern und Annen testamenta­risch etwas hinterlassen. Aus den Testamenten lassen sich familiäre und berufliche Beziehungsnetze aufklären, was uns auch zur Migration der örtlichen Reformierten, vor allem auf ihre Kontakte zu Baranya sämtliche neue Daten bringt. Mit Hilfe der Testamente können wir uns aber auch von der Gegenstandskultur ein Bild machen. Unter den Immobilien sind Wohnhäuser, Ackerfelder, Weingärten am wertvollsten, unter den Mobilien sind Bargeld, Tiere, Feldprodukte und Wein, sowie Gegenstände der Wirtschaft, des Haushalts und der Tracht am bedeutendsten. Darüber hinaus enthalten die Testamente Informationen zur Mentalitätsgeschichte, z.B. Wissenswertes über das Verhältnis zu Familienmitgliedern und Arbeit, über die Vorbereitung auf den Tod (Daten auch zur Beerdigung und Leichenschmaus).

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