Bárth János szerk.: Cumania 22. (A Bács-Kiskun Megyei Önkormányzat Múzeumi Szervezetének Évkönyve, Kecskemét, 2006)
Kothencz Kelemen: Nyelvrendi perlekedések – A római katolikus istentiszteleti nyelvrend ügye a hercegszántói sokac és magyar lakosság körében a 19–20. század fordulóján
Nyelvrendi perlekedések 139 Kelemen Kothencz RECHSTSTREITIGKEITEN ÜBER DIE SPRACHORDNUNG Sprachordnung des römisch-katholischen Gottesdienstes unter den Kroaten (sokac) und den Ungarn an der Wende des 19.-20. Jhs - Auszug Im Süden des historischen Ungarns, in der heute zum grössten Teil zu Serbien gehörenden Batschka lebten viele Nationalitäten an der Jahrhundertwende zusammen: Ungarn, Deutsche, Kroaten, Serben, Slowaken, Ruthenen. Öfters gab es Streit unter ihnen, die auch als Konfessionskonflikte ausbrachen. Während des Dualismus breiteten sich die nationalen Bewegungen im ganzen Staat aus, so war die Stimmung auch hier ziemlich gespannt. Im Gemeinde Hercegszántó (20 km südlich von Baja) war der Konflikt zwischen Kroaten und Ungarn so verschärft, dass die Kroaten am 12.3.1899 zum griechisch-katholischen Galuben übertraten. Der Autor erforscht dieses Ereignis, seinen Ablauf und seine Folgen. Im untersuchten Zeitraum änderten sich die Rechte des katholischen Gottesdienstes ständig. Sobald eine Nationalität in ihrer Anzahl über eine andere Nationalität gleichen Glaubens wuchs, versuchte sie beim Erzbischof mehr Rechte für sich auszuhandeln. Wenn ihnen dies länger nicht gelang, drohten die Gläubigen zu einem anderen Glauben zu wechseln. Nach der Untersuchung der archivierten, mehrere 100 Seiten ergebenden Korrespondenz wurde es ersichtlich, dass sich die Kroaten von Szántóvá - nach ihrer Verarmung und Existenzverlust -, an ihren Kirchenrechten festzuhalten versuchten. Da die katholische Kirche auf diese Bitte nicht einging, wechselten sie nun - auf den Einfluss der Führungspersönlichkeiten und der ortodoxén Agitatoren - zum ortodoxén Glauben. Es ist aber auffällig, dass es wohl seitens der meisten religiösen Kroaten keine gut durchdachte Angelegenheit war, denn nach kurzer Zeit versuchten viele von ihnen wieder zur katholischen Kirche zurückzukehren. Als Teilergebnisse der längeren Forschung stellt der Autor vor, mit welchen Methoden die katholische Kirche die nationalen Konflikte zu verarzten versuchte. Nach dem Religionswechsel opferte die katholische Kirche auch finanziell viel für die Zurückeroberung und das Behalten ihrer Gläubigen.