Bárth János szerk.: Cumania 21. (A Bács-Kiskun Megyei Önkormányzat Múzeumi Szervezetének Évkönyve, Kecskemét, 2005)

Nyári Diána–Kiss Tímea: Holocén futóhomok-mozgások Bács-Kiskun megyében régészeti leletek tükrében

90 Nyári Diána - Kiss Tímea Diána Nyári - Tímea Kiss HOLOZÄNE FLUGSANDBEWEGUNGEN IM SPIEGEL DER ARCHÄOLOGISCHEN FUNDE IM KOMITAT BÁCS-KISKUN - Auszug ­Nach den Untersuchungen der archäologischen Funde lassen sich mehrere Pe­rioden der Flugsandbewegungen feststellen, wenn auch ihre territoriale Aus­breitung bisher unbekannt ist. Aufgrund der archäologischen Funde aus Lajosmizse und Kecskemét-Borbás können wir sagen, daß es nach der Bronzezeit (2800-900 v.u.Ztr.) bedeutende Flugsandbewegungen gab, und zwar in Folge des intensiveren Ackerbaus. Die Anwendung des Eisens, mit dem der Boden nun tiefer bearbeitet werden konnte, verbreitete sich zu dieser Zeit. Damit erhöhte sich jedoch die Erosionsgefahr. Zu dieser Zeit bildeten sich auch die sog. Teil-Siedlungen aus, was für ein bestimmtes Gebiet über einen längeren Zeitraum die stetige Belastung bedeutete. Wie die archäologischen Forschungen auf dem Friedhof in Hetényegyháza (Mária-Strasse) ergaben, bewegte sich der Flugsand auch in den 6-8. Jh. Auch die Ausgrabungen in Lászlófalva lieferten Informationen darüber, daß der Flugsand zwischen dem 5-6. Jh (nachdem das sarmatische Grabsystem aufgegeben wurde) und dem 13-14. Jh (vor der Gründung der mittelalterlichen Siedlung der Kunnen) in Bewegung war. Dieser Zeitraum war zum Teil die Zeit der Völkerwanderungen, als Viehhaltung betreibende nomadische Völker über den Karpatenbecken zogen und sich für kürzere oder längere Zeit hier absiedelten. Die von den Füssen der Tiere verursachte Erosion kann den Flugsand in Bewegung gesetzt haben. Die Ergebnisse anderer Ausgrabungen (Kecskemét-Waisenhaus, Csengele) bewiesen, daß der Flugsand sicherlich auch zu Mitte des 13. Jhs fortbewegte. Nach den Verwüstungen der Tataren waren die Siedlungen entvölkert, die Kunnen siedelten sich in der Region zwischen der Donau und der Theiß ab. Wegen des Stampfens der Tiere gingen die Pflanzen aus, was die Erosionstätigkeit des Windes ermöglichte. Anhand dieser Forschungsergebnisse können wir zwar keine - für die ganze Region zwischen der Donau und der Theiß geltenden - Feststellungen machen, aber sicher ist, daß der Flugsand nach der Absiedlung des Menschen mehrmals in Bewegung kam. Bis jetzt haben wir jedoch über deren Ausmaß keine Daten.

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