Bárth János szerk.: Cumania 21. (A Bács-Kiskun Megyei Önkormányzat Múzeumi Szervezetének Évkönyve, Kecskemét, 2005)
Székelyné Kőrösi Ilona: Egy tanyai gazdaság a XX. század első felében
348 Székelyné Körösi Ilona Ilona Székelyné Körösi DAS TANYA ALS WIRTSCHAFTSORT IN DER ERSTEN HÄLFTEDES 20. JAHRHUNDERTS - Auszug Die Studie stellt durch die Erzählung des Kecskeméter Bauern József Csorba dar, wie ein Tanya in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Wirtschaftsort funktionierte. Seine Eltern bewirtschafteten ein 400 Joch großes Feld bei Kecskemét. Von ihren 11 Kindern war József das Zehnte und er besuchte das Gymnasium der Piaristen. Während des I. Weltkrieges, als er 18 wurde, fing er an, sich mit dem Ackerbau zu beschäftigen und leitete das Familiengut auch für seine Brüder und Schwäger, die im Krieg kämpften. Die Familie hatte zwei Häuser in der Stadt (in der Kisfaludy und der Batthyány Strasse). Ihre Güter lagen bei Törökfái und bei Köncsög, mit insgesamt 5 Einzelhöfen, die für die klassische Phase der Ta^ya-Entwicklimg charakteristische sog. Zubehör-Tanya waren, d.h. die Familie wohnte in der Stadt und auf den Einzelhöfen lebten und arbeiteten Gesinde, Tagelöhner und sog. kertész. J. Csorba folgte den gut bewährten traditionellen Methoden bei seinem selbständigen Bewirtschaften, war aber auch für Neuerungen offen: während der Wirtschaftskrise baute er neue Pflanzenkulturen an, mit Erfolg. In seiner Erzählung spiegeln sich viel Erfahrung, Liebe für Ordnung und Arbeit, Naturkunde und die damalige Bauernmentalität wider. Mit Hilfe der Eintragungen des Wirtschaftsprotokollbuches können wir das Wirtschaften und das Leben der Familie über mehrere Jahrzehnte verfolgen.