Bárth János szerk.: Cumania 20. (A Bács-Kiskun Megyei Önkormányzat Múzeumi Szervezetének Évkönyve, Kecskemét, 2004)

Székelyné Kőrösi Ilona–Bánóczki Péter: Magyar díszviseletek régen és ma (Kiállítás a Cifrapalotában)

382 SZÉKELYNE KOROSI ILONA - BANOCZKI PETER Ilona Székely né Körösi - Péter Bánóczki UNGARISCHE ZIERTRACHTEN AUSSTELLUNG IM CIFRAPALAST - Auszug ­Nach seiner äusseren und inneren Renovierung dient das Gebäude 'Cifra­palast' seit Juli 2004 wieder seinem Zweck. Der Cifrapalast beherbergt die perma­nenten und temporären Ausstellungen der Gemäldegalerie Kecskemét und ist auch Ausstellungsort des Katona József Museums. Auf der ersten Etage, im sezessionis­tischen Festsaal richtete die historische, ethnographische Abteilung des Museums im August 2004 die erste temporäre Ausstellung ein. Das Material der Ausstellung "Ungarische Ziertrachten früher und heute" wurde von den Arbeiten des Herrenschneiders Péter Bánóczki ausgewählt, neben denen auch die historischen Erinnerungen und Dokumente einer charakteristischen Festkleidung, die ungarische Gala vorgestellt werden. Die ungarische Gala im 19. Jahrhundert in Mode gekommene die ungarische Gala wollte - durch die Wiederbelebung von Kleidungsstücken der alten Adel­stracht - die ungarische Tracht und die äussere Erscheinung der nationalen, vaterländischen Gefühle zeigen. Die ungarische Gala lebte bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts, später, nach dem Beschluss von Trianon, in der Zwischenkriegszeit zogen sich das viele wieder an. Es erschienen die Stadts- und Komitatsvorstand und Persönlichkeiten mit Rang in dieser geschichtlichen Ziertracht an lokalen und Landesveranstaltungen, Ausstellungseröffnungen, Denkmal-einweihungen, Jubilä­umsfesten, Empfangsessen und Bällen. Wegen den hohen Herstellungskosten und seiner Art als Statussymbol wurde diese Kleidung nur von einer dünnen Schicht der Gesellschaft getragen. Die charakteristische Verzierung die ungarische Gala sind der Schnur- und Litzenbesatz und die Posamenterie, welche anspruchsvolle Handwerkarbeiten sind. Es gibt heute kaum mehr einen Meister, der so etwas noch anfertigen kann. Das Schnurwerk erschien auch an der - in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts modisch gewordenen - dunklen Tuchkleidung des ungarischen Bauerntums und wurde an vielen Orten bis Mitte des 20. Jahrhunderts hergestellt. Der Herrenschneider Péter Bánóczki erweckte bei der Erstellung der Herren­und Damenziertracht die historischen Traditionen neu, wobei er auch die Ansprüche des 21. Jahrhunderts berücksichtigte. Die Schnittlinien und die Zierele­mente bewahren das Erbe der ungarischen geschichtlichen Herrenkleidung und die ungarische Gala des 19-20. Jahrhunderts, aber seine Kleidungsstücke lassen sich auch heute gut tragen, sie sind bequem.

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