Bárth János szerk.: Cumania 20. (A Bács-Kiskun Megyei Önkormányzat Múzeumi Szervezetének Évkönyve, Kecskemét, 2004)
Rosta Szabolcs: Pusztatemplomok Kiskunfélegyháza környékén
168 ROSTA SZABOLCS Szabolcs Rosta PUSSTAKIRCHEN IN DER UMGEBUNG VON KISKUNFÉLEGYHÁZA - Auszug In meiner Studie versuche ich die mittelalterlichen Funde der Umgebung von Kiskunfélegyháza zusammenzufassen und zu erforschen. Diese Region des Komitats BácsKiskun war für die mittelalterlichen archäologischen Forschungen ein weisser Fleck. Es stimmt zwar, dass die erste Ausgrabung bei der - während des Tatarenzuges zerstörten Kirche des ehemaligen Pálmonostora bereits 1880 stattfand, und dass es in den 1930er Jahren durch Kálmán Szabó besondere Aufmerksamkeit den Ausgrabungen der mittelalterlichen Siedlungen um Kecskemét geschenkt wurde; die Ergebnisse diese Forschungen blieben jedoch fast unbekannt. Von den hier untersuchten Kirchen wurden zwar mehrere durch Szabó und seine Mitarbeiter ausgegraben, doch die Befunde gingen während des zweiten Weltkriegs größtenteils verloren bzw. sie wurden mangelhaft publiziert. Seit dem Krieg ist nur die Ausgrabung von Alajos Bálint bei Félegyháza bekannt. Die restlichen Fundorte wurden - abgesehen von einigen Geländebesichtigungen - nicht erforscht. Die einzige Zusammenfassung stammt von Piroska Biczó, die 1986 die mittelalterlichen Funde und Fundorte des Komitats Bács-Kiskun auflistete. Nach der gründlichen Untersuchung der mittelalterlichen und neuzeitlichen Quellen und Landkarten können mehr als zweimal so viele Fundorte mit Kirchen identifiziert werden. Die Identifizierung der Ortschaften mit Kirchen aus der Aipadenzeit ist - abgesehen von einigen Ausnahmen - unmöglich, aber die größtenteils kumanischen Dörfer aus dem 13-16. Jahrhundert konnten mit den archäologischen Fundorten identifiziert werden. Die Fundorte untersuchten wir durch eine gründliche Geländebesichtigung, die unerlässliche Informationen zur Bestimmung ihrer Ausbreitung und ihres Alters brachte. Um Kiskunfélegyháza fand der Autor 18 Fundorte mit Kirche, aus irgendeiner mittelalterlichen Epoche. Davon waren 11 Dörfer mit Kirche, die in der Arpadenzeit gewohnt waren. 7 Dörfer ausgenommen überlebten die anderen den Tatarenzug oder sie wurden neu angesiedelt und gestärkt erlebten sie die Türkenzeit. Einzigartig hoch liegt die spätere Siedlung der 1246 hier ansässig werdenden Kumanen. Ihre Dörfer standen dort, wo früher ihre winterlichen Ansiedlungen standen, so sollte man bestimmt auch ihre Siedlungsfriedhöfe auf dem Platz der Friedhöfe um der Kirche suchen. Dem ersten Türkenüberfall im Jahre 1526 fielen das damals bereits fast die Bedeutung einer Marktstadt erreichende Félegyháza und Monostor zum Opfer. Ein Teil der kumanischen Dörfer wurden in der ersten Hälfte des Jahrhunderts zerstört, aber die 400-500 Einwohner zählenden Riesendörfer Ferencszállás, Pákaszállás und Kisszállás starben erst 1595 ab. In den nächsten 100 Jahren war die Pussta von Szeged bis nach Kecskemét unbewohnt. Wenn wir die Fundorte in einer Landkarte einzeichnen, können wir den Unterschied zwischen der dichten Siedlungsstruktur der Arpadenzeit und der lockeren Siedlungsstruktur des Mittelalters beobachten. Anhand der heutigen Landstrassen und Nebenstrassen kann der spätmittelalterliche Strassennetz vollkommen rekonstruiert werden. Die Lage der lokalisierten frühen Siedlungen kann aber bedeuten, dass vielleicht auch der Strassennetz der Arpadenzeit teilweise mit dem heutigen identisch war.