Bárth János szerk.: Cumania 18. (A Bács-Kiskun Megyei Önkormányzat Múzeumi Szervezetének Évkönyve, Kecskemét, 2002)
Etnográfia - Juhász Antal: Bócsa
358 bildende "Fischerbócsa" das Zentrum der Gemeinde, sondern das heutige Gebiet, welches 1940 abgestochen wurde. In seiner Bevölkerungs-geschichte erreichte das Dorf 1949 seinen Höhepunkt: in diesem Jahr hatte es über 4000 Einwohner. Im Jahre 1949 wurden etwa 150 Einzelhöfe von Bocsa mit 650-700 Einwohnern zum benachbarten Dorf Kaskantyu angeschlossen. Nach der Organisation der LPGs sank die Zahl der Bevölkerung - trotz langsamen, später aber etwas schnelleren Häuserbaus - ständig: 1960: 3071, 1980: 2231, 1990: 1971 Einwohner. Im Jahre 1990 wohnten bereits mehr Leute im Dorf (1053 Personen) als auf Einzelhöfen (918 Personen). Die zwischen 1890 und 1930 hier Angesiedelten kamen aus der unmittelbaren Umgebung: aus Soltvadkert, Kiskunfélegyháza, Szánk, Jászszentlászló, Kiskunmajsa und Kecskemét. Viele kamen auch von weither; aus Szeged-Felsőtanya, Mélykút, und vom Theiss-Ufer; aus Csongrád und Alpár. Die Zusiedler kamen also aus verschiedenen Richtungen, doch die entscheidende Mehrheit stammte aus den enggewordenen Einzelhöfen der umgebenden sandigen Landschaft. Die Mehrheit der Bevölkerung war römisch-katholisch, ein Fünftel von ihnen war evangelisch, es waren wenige reformierter Konfession und Juden unter ihnen (1930). Um das Dorf herum wurden zwischen 1900 und 1960 9 Schulen für die Kinder der Einzelhöfe gebaut, in der letzten gab es bis 1980 Unterricht. Die Gesellschaft des Dorfes war in den ersten Jahrzehnten des 20Jahrhunderts sehr polarisiert. Im Jahre 1935 wurde die Hälfte der Bauern wirtschaften von armen Bauern betrieben, die weniger als 10 Joch Land hatten. Sie konnten vom Ertrag des eigenen, wenig fruchtbaren Flugsandes nur mühsam leben; sie mussten auch noch an anderen Stellen arbeiten. Eine Ausweichmöglichkeit bedeutete ein Zweig der warenproduzierenden Viehzucht (z.B. Geflügel- oder Schweinezucht) und/oder der Weinanbau. Die Weinkultur der sandigen Bocsa entwickelte sich aber nur langsam und erst mit mehreren Jahrzehnten Verspätung. An den oberen Schichten der Gesellschaft standen 37 Grossgrundbesitzer, die mehr als 100 Joch Land hatten und 50 Grunbesitzer, die Land in der Grössenordnung zwischen 50 und 100 Joch besassen. Zum Schluss stellt uns der Autor die Unterschiede der Zusiedler in ihrer Volkskultur vor.