Bárth János szerk.: Cumania 17. (A Bács-Kiskun Megyei Önkormányzat Múzeumi Szervezetének Évkönyve, Kecskemét, 2001)
Bárth Dániel: Zsidók a XVIII. századi Baján
148 Dániel Barth JUDEN IN BAJA DES 18.JAHRHUNDERTS - Auszug Die Beziehungen der Geschichte des ungarischen Judentums im 18. Jahrhundert wurden in den Forschungen etwas vernachlässigt. Die Studie legt neuere Kenntnisse zur Geschichte des Bajaer Judentums im 18. Jahrhundert durch die Analyse vom Archivgut vor. Die erhaltengebliebenen Aufzeichnungen der erforschten Periode spiegeln den Anstieg der Zahl der in der Stadt lebenden Juden wieder und darüber hinaus haben sie wertvolle Beiträge über die Berufe, finanzielle und familiäre Verhältnisse der ersten Juden in Baja dokumentiert. Die angesiedelten Juden mussten ab Mitte des 18. Jahrhunderts jährlich eine spezielle Steuerart an die staatliche Behörde bezahlen. Der Gutsherr der Stadt unterstützte die Ansiedlung der Bajaer Juden in erster Linie aus wirtschaftlichem Interesse, da sie ihm für den Schutz eine bestimmte, regelmässige Geldsumme bezahlten. Das Verhältnis zwischen den Juden und dem Gutsherrn wurde durch Verträge geregelt. Der erste Kontrakt wurde am l.Januar 1762 abgeschlossen, indem der Gutsherr für einen Arrend von jährlich 340 Forint 16 jüdischen Ehepaaren erlaubte, eine Synagoge zu bauen und einen Friedhof abzustecken. Die Juden gründeten einen selbständigen Verwaltungsrat, dessen Mitglieder, der Richter und die Geschworenen das Leben der Gemeinschaft steuerten. Das religiöse Leben der Gemeinde wurde von Anfang an von einem Rabbi gepflegt. Über die im Jahre 1765 erbaute Synagoge bietet ein Protokollbuch des Komitats ein detailliertes Bild. Die Juden, die sich grösstenteils mit Handel, daneben weniger mit Handwerk beschäftigten, gingen wegen verschiedenen Angelegenheiten unzähligemal vor den Stadtvorstand. Der Autor versucht durch die Analyse der aus der Periode erhaltengebliebenen Magistratsprotokolle die gesellschaftliche Rolle und die Anpassung der Juden vorzustellen. Auf ein besonderes und in vielen Hinsichten aufschlussreiches Beispiel der religiösen Konflikte trifft man im Falle des Maskenaufzuges der Bajaer Juden am Karfreitag 1796.