Bárth János – Wicker Erika szerk.: Cumania 16. (A Bács-Kiskun Megyei Önkormányzat Múzeumi Szervezetének Évkönyve, Kecskemét, 1999)

Közlemények - Bárth Dániel: A hercegszántói egyház vizitációja 1767-ben

333 Dániel Barth DIE VISITATION DER KIRCHE VON HERCEGSZÁNTÓ IM JAHRE 1767 - Auszug ­Im Rahmen der von der Synode von Trident obligatorisch angeordneten regelmäßigen Visitatio Canonica besuchten die Bischöfe der Kirchenprovinzen ­oder in derer Auftrag die Dekane - die unterstellten Pfarreien und nahmen deren Zustand in Augenschein. In den Protokollbüchern der kanonischen Visitation wurde die aktuelle Situation der Kirchengemeinden in einem vorgegebenen Fragenkatalog aufgezeichnet. József Batthyány, Erzbischof von Kalocsa (1760-1776) hielt 1763 als akkurate kirchliche Hoheit eine das ganze Gebiet der Oberkirchenprovinz von Kalocsa umfassende Rundreise von Kirchenbesuchen, und erstellte darüber sehr genaue Protokolle. Da er sehr beschäftigt war, beauftragte er im Jahre 1767 den Kanonikus Gábor Glaser, die Pfarreien der drei Kirchenprovinzen in der Batschka zu besuchen. Gábor Glaser, der was den Fleiß betrifft mit seinem Erzbischof konkurrierte, fertigte mehrere Bände von Protokollen an, die im Archiv des Erzbischoftums von Kalocsa aufbewahrt wurden. Unter den Pfarreien der Oberbács-Provinz ist das originale, lateinische Protokollbuch der hier auf ungarisch veröffentlichten Visitation Canonica von Hercegszántó zu finden. Hercegszántó (in den Quellen des 18. Jahrhunderts unter dem Namen „Szántóvá") liegt südlich von Baja, am linken Ufer der Donau. In der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde es überwiegend von katholischen Südslawen (die Volksgruppe „sokác"), und in geringerem Maße von Ungarn bewohnt. Das Protokoll des Kirchenbesuches in Hercegszántó zeichnet ein getreues Bild über den Zustand der Kirche, der Pfarre und der Schule des Dorfes, über den Pfarrer selbst, über seinen Gehalt, die Austeilung der Sakramente und das moralische Leben der Gläubigen. Seine umfangreichen Angaben können neben den Forschern der Heimatkunde auch die der Bildungsgeschichte, der Kunstgeschichte, der Kirchengeschichte und nicht zuletzt die der geschichtlichen Ethnographie anwenden. Der spannendste Teil des Protokolls ist aus volkskundlicher Hinsicht die Reihe der im letzten und längsten Kapitel hervorgebrachten Beschwerden. Für die Forscher, welche fur die geschichtlichen Fragen des Volkslebens und Volksglaubens aufgeschlossen sind, sind die hier gesammelten Daten besonders bedeutend.

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