Bárth János – Sztrinkó István szerk.: Cumania 13. (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Évkönyve, Kecskemét, 1992)

Régészet - V. Székely György: A Kecskemét-nyíri friesachi éremlelet

REGESZET 155 I. Die Mehrheit der Friesacher Münzen stammt aus den ersten Jahrzehnten des XIII. Jahrhunderts, der Fund widerspiegelt also treu die inländischen Geldverhältnisse der Jahren vor der Verbergung. Die Friesacher Denare spielten in der ersten Hälfte des XIII. Jahrhunderts eine bestimmende Rolle im Geldverkehr Ungarns und kommen aus den Münzfunden dieser Epoche in grosser Zahl zum Vorschein. Die ungarische Forschung datiert die Schliessung und die Verbergung der Friesacher Münzfunde auf 1241, auf die Epoche des Tatarenzuges. Nach dem Studieren der Zusammensetzung der ungarischen Münzfunden kann man im Zusammenhang mit der Datierung der Friesacher Prägungen des Erzbischofs Eberhard IL feststellen, dass die Prägung L. 26. in den ungarländischen Münzfunden verhältnismässig oft und in grosser Zahl — im Gegensatz zu Kärnten, wo sie sehr selten ist — vorkommt. Die Münze L. 27. kann man aber in viel wenigeren inländischen Funden und nur in kleinerer Zahl finden, die Fundzusammensetzungen weisen auf eine Ausgabe vor 1235 hin. Die letzten erzbischöflichen Prägungen, die in der Mehrheit der inländischen Friesacher Münzfunden vorkommen, sind L. 28. und L. 29. So kann man diese für die Schlussprägungen der zur Zeit des Tatarenzuges verborgenen Funde halten. Aufgrund der spätesten Friesacher Münzen, deren Ausgeber sicher bestimmbar ist, kann man den Schluss des Fundes auf das Ende der 1230er Jahre, die Verbergung der Münzen auf 1241 verlegen. Diese Bestimmung wird auch durch den jetzt bestimmten Wiener Denar (LWM. 45., Koch 144.) erstärkt. Die Wiener Denare kommen in der ersten Hälfte des XIII. Jahrhunderts nur selten und in kleiner Zahl in den Friesacher Funden vor (Tabelle Nr. IL). Nach den Aufzeichnungen befanden sich im Kecskeméter Fund neben den Münzen auch ein kleines Silberstäbchen sowie ein dünnes Silberblech, mit dem angeblich das Gefäss, in dem die Münzen waren, bedeckt war. Der letzte Teil der Studie bespricht die Forschungsgeschichte der Frage der Friesacher Münzprägung und die Veränderungen der ungarischen Beurteilung des Friesacher Geldver­kehrs.

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