Bánszky Pál – Sztrinkó István szerk.: Cumania 12. (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Évkönyve, Kecskemét, 1990)

Régészet - Wicker Erika: Koporsók a csólyospáli avar kori temetőben

REGESZET 69 einziger gemeinsamer Charakterzug ist, daß in diesen Gräbern im Grabboden, unter dem Skelett folgende Erscheinungen zu beobachten waren: 4 Löcher in den Grabecken oder 2 Gruben am Kopf- und Fußende, welche oft auch mit untiefen, schmalen, dunklen Längs­und Querstreifen zusammengebunden waren. Diese Erscheinungen waren in der Fachlitera­tur auch bisher bekannt, wurden aber nach der Meinung der Autorin noch nicht beruhigend erklärt. Ähnliche Erscheinungen fand sie übrigens auch in den wenigen bronzezeitlichen Gräbern, die auf dem Gebiet des awarenzeitlichen Gräberfeldes von Csólyospálos vorka­men. Die Autorin erklärt diese Löcher, Gruben und Bodenstreifen folgendermaßen: der gezimmerte Sarg mit 4 oder 2 Füßen sank infolge des eigenen Gewichtes sowie des Gewicht­es des Toten und des Grabbodens in den gebundenen Boden unter dem Grab. Die Löcher und Gruben sind Reste der eingesunkenen Sargfüßen und die Längs- und Querstreifen die der eingesunkenen Sargwände und des Sargbodens. Nach ihren eigenen Beobachtungen kann die Autorin keine andere Erklärung finden und stellt die bekannten Erklärungen (Bett­und andere Rekonstruktionen) in Frage. Wenn man auch noch die Knochen- und Beigabenverschiebungen zu den obgenann­ten, mit dem Vorhandensein des Sarges zusammenhängenden Erscheinungen (Sargklam­mer; auf Särge hinweisende Bodenverfärbungen; Sargkonture ohne sichtbare Grabkonture; Erscheinungen im Grabboden: Löcher, Gruben, Bodenstreifen unter dem Skelett) zählt, stellt es sich heraus, daß unter den freigelegten 243 Gräbern nur in 33 gar keine, oben erwähnte Erscheinungen dokumentiert werden konnten. Diese waren aber teils völlig zer­störte oder nur 50—60 cm tiefe Gräber (in diesen konnte man auch keine Grabkonture sehen), oder aber man konnte gewisse Gräber aus verschiedenen Gründen gar nicht untersu­chen. Man kann also behaupten, daß alle Toten im Gräberfeld im Sarg bestattet wurden. Da aber keine Holzreste erhalten geblieben sind, muß man damit rechnen, daß die Särge in dieser Umgebung aus Elderholz (diese Holzart geht im Boden sehr schnell und ohne Spuren'zugrunde) verfertigt, oder aber aus Rute geflechtet wurden, wozu die Autorin auch ethnographische Parallelen fand. Aufgrund von ethnographischen Angaben konnte sie auch die dunklen, schmalen Querstreifen unter dem Skelett erklären. Auch noch in der letzteren Vergangenheit verfertigte man die Särge nicht weit von Csólyospálos folgendermaßen: der Sarg hatte keinen Boden, man machte nur einen Rahmen ausmit schmalen Querbrettern, worauf Schilfohr gelegt wurde. Die übrigen Teile des Sarges wurden aus Holz verfertigt. Darüber hinaus bespricht die Autorin u. a. auch noch folgende Fragen: Bodenverfär­bungen in den vershiedenen Bodensarten; Technik des Ausgrabens der Grabgrube und ihr Zusammenhang mit den auf Särge hinweisenden Bodenverfärbungen; Zusammenhänge zwischen Grablegung und Skelettverschiebung; neue Grabungsmethode zur Beobachtung der Särge, usw. Sie bemühte sich, alle ihren Feststellungen mit reichen ethnographischen Parallelen zu unterstützen.

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