Bánszky Pál – Sztrinkó István szerk.: Cumania 11. (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Évkönyve, Kecskemét, 1989)

Régészet - Pálóczi Horváth András: A Balota pusztai középkori sírlelet

146 PALOCZI: A BALOTA PUSZTAI SIRLELET ... DER MITTELALTERLICHE GRAFBUND AUS BALOTA PUSZTA 1893 geriet ein aus 164 Stücken bestehender Grabfund ins Ungarische Nationalmuseum, der in Balotapuszta gefunden wurde. (Das heute Balotaszállás genannte selbständige Dorf gehörte damals zur Stadt Kiskunhalas, Bild Nr. 7.) Die Umstände des Vorkommens sind unbekannt. Der Fund besteht vor allem aus Zubehören der Tracht: aus Zieraten der Bekleidung sowie aus Schmuckstücken. Diese Zusammensetzung weist auf ein Frauengrab hin. Ein goldenes Hyperperos des Nikaiaer kaisers Ioannes Vatatzes des Dritten (1222— 1254) datiert den Fund in die Mitte des 13. Jahrhunderts (Bild Nr. 5—6.). Die frühere Forschung knüpfte diese Münze zum Kaiser Ioannes Komnenos (1118—1143), und datierte so den ganzen Fund in die Mitte des 12. Jahrhunderts. Der Autor gruppiert die Funde und ihre bildungshistorischen Beziehungen nach ihrer Funktion folgendermaßen: Schmuckstücke des Kopfes: — Bruchstücke von 2 silbernen Ohrringen mit sog. aufgezogenem Kugelangänger, der mit Pseudogranulation verziert ist (Taf. II. 1—2.). Analogien sind aus den, im 13—14. Jahrhundert benutzten Gräberfeldern in Bulgarien und Serbien bekannt. Dieser Typ geriet wahrscheinlich vom Balkan nach Ungarn, und kommt auch im Fundmaterial der Gräberfel­der aus dem 13—14. Jahrhundert in der Tiefebene oft vor (Umgebung Kecskemét, Karcag, Hinga, usw.). — Vergoldete, silberne, offene Ohrringe (83 Stück), Detaile eines Kopfschmuckes vom Steppengebiet (Taf. V —VI.). Analogien befinden sich im archäologischen Material aus dem 12—13. Jahrhundert in der osteuropäischen Steppe, in den erschlossenen nomadischen Kurganen in der Umgebung von Kiew, des Flusses Ros sowie des Asowschen Meeres. Die Ringe wurden auf irgendeine dünne Walze dicht aufgezogen. S. A. PLETNEVA rekon­struierte einen ähnlichen Kopfschmuck, wie auf den kumanischen Totenstatuen zu sehen ist; letztere sind schafhornförmige, gebogene, gekerbte Zieraten. Der Kopfschmuck aus Balota weist also auf ein kumanisches Ethnikum hin. Schmuckstücke des Halses: — Offenes, silbernes, Torques mit tordiertem Körper und gewutzeltem Ende (Taf. I. 3. II. 5.). Analogien befinden sich in den südrußländischen Schatzfunden sowie steppischen Grabfunden aus dem 12—13. Jahrhundert. Dieser Typ ist ein charakteristisches Schmuck­stück der Zeit genössischen kumanischen Tracht. — Anhänger aus Quarzkristall in einer silbernen Fassung mit Filigranverzierung (Taf. I. 1. IL 3.). Die besten Analogien befinden sich ebenfalls unter den osteuropäischen archäo­logischen Funden aus dem 12—13. Jahrhundert. Schmuckstücke des Armes und der Hand: Silberne Bandarmringe, 2 Stück mit Filigran Verzierung am Rand (Bild Nr. 1. Taf. VII. 1—2.). Analogien befinden sich unter den frühen Schmuckstücken der ungarländischen

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