Bánszky Pál – Sztrinkó István szerk.: Cumania 8. (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Évkönyve, Kecskemét, 1984)
Néprajz - Solymos Ede: A bajai halászcéh
436 SÓLYMOS E.: A BAJAI HALÁSZCÉH Von 1821 bis 1904 mieteten die Fischermeister von Baja das Fischereirecht über die DonauStrecke an Baja (dann übernahmen die Fischer von Tolna Miete). An die Miete gesellte sich man hauptsächlich auf Grund der Verwandschaft. Die nötigen Rüstzeuge (Netze, Zillen usw.) und auch das Kapital wurden gemeinsam ausgestellt. Nach deren Verhältnissen hatten sie auch an Gewinn oder Verlust teil. Im Jahre 1872 sind die Zünfte durch die Regierung aufgelassen worden, ihre Stelle übernahmen die Gewerbschafte. Auch die Fischereigewebschaft von Baja nahm an der für das ganze Land ausgebreiteten Bewegung teil, die die Anänderung der Fischereivorschrifte und das Zustandebringen eines Fischereigesetzes forderte. Nachdem die Bajaer die Pacht an der Donau verloren hatten, gesellte sich eine Zahl der Fischer an die von Tolna, andere wurden zu Fischhändlern. In vielen von den Aufzeichnungen geht es um die Ausgestaltung des Fischmarktes und um die Verkaufsordnung. 1919 traten die Fischerarbeiter in Baja, die unter serbischer Besetzung stand, in Streik, damit sie ihre Lohnforderungen unterstützten. Dann gründeten sie eine Genossenschaft; die die erste Fischereigenossenschaft des Landes war. Mit der Abstellung der serbischen Herrschaft löste sich auch die Genossenschaft auf, und sie entstand wieder erst im Jahre 1945 unter neuen Verhältnissen. Am Ende des vorigen Jahrhunderts bildeten die Burschen und Gesellen im Schosse der Gewerbschaft unter dem Namen "Fischerjugendliche,, eine Gruppe. Sie organisierten die Unterhaltungen und die Fischefrestedie am Peter — und — Pauls Tag üblich waren. In den Zwanziger jähren wurden von ihnen noch auch Theateraufführungen gehalten. In den Dreissigerjahren nahm die Zahl der Fischer ab, das Vereinleben hörte auf, die Andenken der Fischerzunft und der Gewerbschaft sind dem damals gegründeten Museum gespendet worden.