Horváth Attila szerk.: Cumania 7. Archeologia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1982)

H. Tóth E.: Seltsame Bestattungsriten in awarenzeitlichen Gräberfeldern in der Region zwischen Dónau und der Theiss

ten Füssen sich wieder in einem Halbkreis einziehen (Taf. XCIX. 2; XCVIII. 1—2). Man muss des­halb darauf denken, dass die Holzstruktur mit dem Leder nicht einfach bedeckt wurde, sondern das Leder auf der Holzstruktur ausgespannt und auf ihren Längsseiten befestigt wurde. Ein ähnliches Phäno­men konnte schon an den Zeichnungen und Photo­graphien der Gräber 25 und 28 beobachtet werden, damals konnten wir aber seine Erklärung noch nicht finden (Taf. LXXXIX. 1—2; Taf. LXXXIX. 3—4). Gleichfalls haben wir die Spuren einer auf Füssen stehenden Holzstruktur im Grab 60 gefanden (Taf. C. 1—2), dagegen hat sich das hölzerne Ruhebett von 195 X 70 cm mit sieben Querlatten an Photo­graphien, Zeichnungen und Diapositiven klar gezeigt im Grab 61 (Taf. CI. 1—2,). Aufgrund dieser Beobachtungen haben wir unseren bewiesenen Annahmen ausgehend versucht, aus der Lage der Eingrabungen die rekonstruierbaren Di­mensionen dieser Holzstruktur zu untersuchen (s. Tabelle). In den Gräbern der Erwachsenen wechselte die Länge dieser Holzstruktur zwischen 170 und 210 cm und ihre Breite zwischen 65 und 90 cm ab. Die einzige Ausnahme ist G rab 59, in dem die Holzspuren stellen­weise in einer Breite von 113 cm zu finden waren. In den wenigen solchen Kindergräbern (Inf II), in denen im Grabboden Eingrabungen beobachtet und daraus auf Füssen stehende hölzerne Ruhebetten angenommen werden konnten, waren diese Ruhe­betten nur 110—140, 160 cm lang und 50—80 cm breit. Wir haben weiter versucht die wahrscheinlichen Längen dieser Ruhebetten und die in den Gräbern gemessenen oder im Falle einer Störung die mehr oder weniger rekonstruierbaren Längen der Skelette Zu vergleichen. Auf diese Weise kam es heraus, dass diese Ruhebetten mindestens 15, im Durchschnitt 20—30 und in Kindergräbern und besonders grossen Gräbern sogar 40—45 cm länger waren als das Ske­lett selbst. Der Grossteil der Gräber des Gräberfeldes ist wegen dieser Holzkonstruktionen is ausserordent­lich lang und übertrifft die Länge der bestatteten Skelette mit mindestens 40, im Durchschnitt 65—70, manchmal 90 und ausnahmsweise 100—102 cm. Der Unterschied zwischen den Längen der Ruhebetten und der Gräber kann 15—65 cm, ausnahmsweise 100 cm sein. Besonders bemerkenswert ist Grab 44, in dem die vermutliche Höhe des bestatteten Kindes 115—120 cm sein konnte, aber die im Grabe beobachteten Eingrabungen nur auf eine höschstens 110 cm lange Holzstruktur folgern lassen. Daraus kann man den­ken, dass die Fusse des Ruhebettes in diesem Falle nicht an den vier Ecken, sondern durch Anzapfung oder irgendwelche andere Art näher zueinander stan­den (Taf. XCII. 3—4; Abb. 2). Gehen wir mit unseren Folgerungen weiter, kön­nen wir dann annahmen dass einerseits die in den Grabboden eingegrabenen Quergruben, die in die­sem Gräberfeld und schon früher auch in anderen Gräberfeldern beobachtet wurden, nicht zwecklos gemacht wurden, sondern konnten sie die Einlegung der untern mit in Querrichtung durchgebundenen Füssen versehenen Ruhebetten ermöglichen, ande­rerseits konnte die in die Grabmitte gerichtete Aus­breitung (in einer schrägen Ebene) einen Platz für die diagonale Verbindung der Füsse bzw. des Rah­mens des Ruhebettes geben (Taf. С III 3. Rekonstruk­tion). Augenblicklich können wir noch kleine Er­klärung über die Rolle jener longitudinalen Doppel­latten, die in den neusstens ausgegrabenen und prä­sentierten Gräbern beobachtet werden konnten. Es ist möglich, dass sie entweder die Füsse des Ruhe­bettes verbinden konnten und nur wegen der Ver­witterung wurden sie voneineiander solchermassen entfernt, dass ihre Verbindung weiter unerklärbar wurde, oder die Spuren der den Bestatteten bedek­kenden Grabkiste und die des Ruhebettes zusammen auftauchen; Zur Besprechung dieser Erscheinung kehren wir später noch zurück. Die organischen Reste, die über das Ruhebett in mehreren Gräbern des Gräberfeldes beobachtet wurden, sprechen dafür, dass wir ein Ruhebett, das mit Leder überzogen oder mit einem mit organischem Material (Haar, usw.) ausgestopften Polster bequemer gemacht wurde, annehmen können. Endlich als eine Schlussfolgerung können wir aus der Tatsache, dass es uns in keinem Falle gelungen ist, quer oder längsseitige Trägerstangen dieser Holz­strukturen Zu beobachten, darauf denken, dass, die Verstorbenen in den hier untersuchten und bespro­chenen Fällen dieses Gräberfeldes auf ihren in ihrem 173

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