Horváth Attila szerk.: Cumania 7. Archeologia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1982)

Bóna I.–Nováki Gy.: Alpár. Eine bronzezeitliche und mittelalterliche Burg

Laposhalom in ihrer letzten Periode eine Siedlung der Alpár-Gruppe der Vatya-Koszider-Kultur war. VIII. Auswertung des bron%e%eitlichen Walls Die urzeitliche Siedlung gehört einheitlich in die Koszider-Periode der Vatya-Kultur. Der Wall wurde zu Beginn der Siedlung gebaut. Mit der Zeit wurde durch die Anlagerung der Schichten das Gehniveau immer höher, die Siedlung zog sich langsam auf den Wall hinüber bzw. man errichtete in ihre innere Seite eingeschnitten ein Haus. In der letzten Periode der bronzezeitlichen Siedlung wurden auch schon in den oberen Teil des Walls eng nebeneinander tiefe Gru­ben eingeschnitten. Im weiteren suchen wir zwischen den mittelbron­zezeitlichen, gleichaltrigen oder noch früheren Erd­burgen solche Erscheinungen, die denen von Alpár ähnlich sind. 30 km von Alpár liegt der seit langem bekannte Fundort der Spät-Vatya-Kultur, Nagykőrös—Föld­vár (Erdburg). Auf einem niedrigen Hügel sind ver­blaßte, zerpflügte Umwallungspuren zu sehen, mit einem Durchmesser von 260 bzw. 150 m, auf einer Fläche von 2,83 ha. Aus der bei dem von J. Csalog und B. Balanyi im Jahre 1959 durchgeführten Wall­durchschnitt erhalten gebliebenen, skizzenhaften Do­kumentation läßt sich gleichfalls auf die sich auf den bronzezeitlichen Wall überziehenden Siedlungsni­veaus schließen. Zwar wurde der Burghügel von Hajós—Hild­puszta noch nicht mit Ausgrabungen untersucht, jedoch ist er in seiner äußeren Erscheinung gleichfalls dem von Alpár ähnlich. Die hier einsammelten Scher­ben reihen auch diesen Burghügel eindeutig in die Spät-Vatya-Kultur. Er befindet sich auf dem hohen Ufer über dem einstigen Überschwemmungsgebiet der Donau, vom Plateau her wird er von einem tiefen Graben und einem Erdwall mit der inneren Höhe von 1 m geschützt. Sein Durchmesser beträgt 115 bzw. 80 m. Über dem Graben setzt sich eine gleichaltrige offene Siedlung fort. Es sind noch viele befestigte Siedlungen der Vatya­Kultur Zum Teil im Donau —Theiß-Zwischenstrom­land, zum Teil in der O-Hälfte Transdanubiens, vor allem im Komitat Fejér bekannt. Über die Befesti­gungen wissen wir aber kaum etwas, die Ergebnisse der wenigen Ausgrabungen wurden noch nicht mit­geteilt. In Lovasberény—Mihályvár hat man einen 7 m breiten und 4,5 m tiefen Graben festgestellt, der die Siedlung umgeben hat. Von einigen anderen Stellen werden gerade nur Walldurchschnitte er­wähnt. Über Befestigungen um die gleichaltrigen, jedoch Zu einer anderen Kultur gehörenden, benachbarten Siedlungen in der großen ungarischen Tiefebene (Füzesabony-, Gyulavarsánd-, Hatvan-Ottomány­Kultur) ist uns nur weniges bekannt. Von den früheren bronzezeitlichen Kulturen Trans­danubiens bietet die Makó-Kultur (Nagygörbő — Burgberg), die Kultur der Inkrustierten Keramik (Bakonyszentlászló—Kesellőhegy I.) und in Fertő­boz —Gradinahegy der Durchschnitt des Walls aus einer heute noch näher nicht bestimmbaren Zeit einen schwachen Anhaltspunkt für die einstigen Befestig­ungen. Darin stimmt die Meinung der Forscher überein, daß innerhalb der Vatya-Kultur dieses Volk nur in der Spätperiode befestigte Siedlungen baut, dies un­terstützt auch der Burghügel von Alpár. An letzterer Stelle werfen jedoch die Auflagerung der Siedlung auf den Wall, insbesondere die in seinen oberen Teil eingeschnittenen tiefen Gruben am Ende des Lebens der Siedlung die Frage auf, ob dem Wall bis zum Ende der Siedlung eine Rolle zugefallen ist, oder er bis dorthin schon ihre Bedeutung verloren hat? Eine ähnliche Erscheinung können wir bei Nagy­kőrös—Földvár konstatieren und noch weiter bei Lovasberény—Mihályvár, an dieser letzteren Stelle bildeten sich über den verschütteten Schanzengraben neue Gehniveaus aus. In Alpár bedeutet der Burghügel den kleineren, jedoch geschützten und dichter bewohnten Teil der bronzezeitlichen Siedlung. Auf dem benachbarten Kirchenhügel, von dem der Burghügel nur durch einen Graben getrennt ist, setzt sich eine mit der Burg gleichaltrige offene Siedlung fort, jedoch ist die Verbindung der beiden Siedlungsteile noch nicht geklärt. So wie es I. Bona bereits zusammengefaßt hat, kann die Dualität des kleineren, befestigten Sied­lungsteiles und der sich anschließenden, größeren, offenen Siedlung in der großen ungerischen Tiefe­bene an mehreren Stellen der Bronzezeit nachgewie­sen werden. 114

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