Horváth Attila szerk.: Cumania 7. Archeologia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1982)
Bóna I.–Nováki Gy.: Alpár. Eine bronzezeitliche und mittelalterliche Burg
ISTVÁN BONA—GYULA NOVAKI ALPÁR EINE BRONZEZEITLICHE UND MITTELALTERLICHE BURG In der mit Erdwall umgebenen Burg und Siedlung von Alpár (heute: Tiszaalpár, Kom. Bács-Kiskun) wurden im Jahre 1974 durch Anregung des Archäologischen Lehrstuhles der Lorand-Eötvös-Universität neue Ausgrabungen begonnen. Die weiteren Forschungen in den Jahren 1975 und 1977 wurden mit der Unterstützung der Museen des Komitats BácsKiskun fortgesetzt. Die Forschungen erzielten die Untersuchung des Innengebietes des Siedlungskomplexes und den Durchschnitt des Walls, um zu entscheiden, ob die um 1200 als „castrum" erwähnte mittelalterliche Burg überhaupt einen Vorgänger hatte und wenn ja, was für einen. Der Wall wurde nach den Siedlungsgrabungen der Jahre 1974—75 im Jahre 1977 von Gy. Nováki (Ungarisches Landwirtschaftliches Museum) durchgeschnitten. Vorliegende Abhandlung bearbeitet das Material sämtlicher Ausgrabungen und früherer Sammlungen, auch die Siedlungsgrabung und den Walldurchschnitt informativen Charakters von P. Patay im Jahre 1949 mitinbegriffen. IL Die Geschichte der Erforschung der Burg und des Erdwalls Die Erdburg liegt im Innengebiet der Gemeinde Alpár auf dem „Burghügel", (ung. Várdomb) am Rande des 8—10 m hohen Ufers, das sich über das rechtseitige Überschwemmungsgebiet der Theiß erhebt. An der dem Überschwemmungsgebiet zu gelegenen Seite wurde mehr die Hälfte der Erdburg vom Wasser verspült, ihr heutiger Dm beträgt 85 bzw. 45 m, ihre Fläche 0,22 ha. Die W- und S-Seite sind in verhältnismäßig gutem Erhaltungszustand, sie werden von einer Umwallung mit der inneren Höhe von 1,5—2,5 m umgeben, an den übrigen Seiten ist mit dem verwitterten Teil auch der Wall verschwunden. Ein Tor ist uns nicht bekannt, die zur Zeit sichtbaren Einschnitte stammen wahrscheinlich aus der Neuzeit. Der Burghügel ist von einem durchschnittlich 8 m tiefen Graben von dem davon westlich liegenden „Kirchenhügel" (ung. Templomdomb) getrennt. Die Erdburg war seit Jahrhunderten bekannt, die örtliche Tradition erblickte in ihr die Burg des sagenhaften bulgarischen Salán (Zalán), jedoch ist dies unbegründet. Über die ersten archäologischen Forschungen können wir die Kurzberichte aus den Jahren 1869, 1878, 1889 und 1928 lesen, jedoch waren diese keine regelmäßigen Ausgrabungen, sondern man hat bloß die Funde eingeholt. III. Die Geschichte der archäologischen Sammlungen bis %ur ersten Ausgrabung Von Alpár sind vom Jahre 1855 an kontinuierlich Funde eingesammelt worden, zuerst in das Ungarische Nationalmuseum, dann später in das JózsefKatona-Museum zu Kecskemét, in das KiskunMuseum zu Kiskunfélegyháza und in das JánosDamjanich-Museum zu Szolnok. Von den Einsammlungen und Sammelgrabungen vor 1949 kann man aber heutzutage nur zum Teil entscheiden, von welchem Abschnitt des Siedlungskomplexes sie stammen: von dem tatsächlichen Burghügel oder von dem sich daneben erhebenden, nicht befestigten Kirchenhügel. Die örtliche Tradition und Anschauung hat nämlich das von dem Überschwemmungsgebiet hervorragende, mit Schluchten und Gräben umgebene hohe Lößplateau als einen einheitlichen Burg107