Horváth Attila – H. Tóth Elvira szerk.: Cumania 4. Archeologia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1976)

Pálóczi-Horváth A.: A Lászlófalván 1969–74. évben végzett régészeti ásatások eredményei

die Gräber der frühen Schichten in großem Maße zugrunde gegangen sind müssen ein S-förmiger Haarring aus dem 12.—13. Jh. und ein vergoldeter, gepreßter Silberschmuck von einem Kleide aus der ersten Hälfte des 14. Jhs als wichtige Funde angesehen werden (Abb. 23), da sie die Anfangszeiten des Fried­hofes zumindest auf die Mitte des 14. Jhs, eventuell auf eine noch frühere Zeit datieren. Daß es zu den Bestattungen jedenfalls vor dem Aufbau der Kirche gekommen ist, wird dadurch bewiesen, daß die Grä­ber der ältesten Schichten gewöhnlich senkrecht auf die Kirchenachse liegen und sich erst später zum Gebäude richten. Aus dem Friedhof können folgende Trachtbestand­teile erwähnt werden: Reste einer Filzmütze (Grab 14), Kopfschmuck (Grab 34/11, 40/11, 43/1), bron­zener Kleiderhaft (Grab 25, 40/11, 41/1), in mehreren Gräbern der aus dem 16.—17. Jh. stammenden Schichten Textilienreste. Das Grab Nr.40, das ein gemeinsames Grab von drei, gleichzeitig bestatteten Kindern war, wird auch eigens vorgeführt (Abb. 24). Auf dem Kopf des in der Mitte untergebrachten 12 — 13 jährigen Mäd­chens war ein Kopfschmuck, aus der Kleidung sind Textilienreste und 4 Paar Kleiderhafte erhalten geblie­ben. Es war eine merkwürdige Bestattungssitte, daß man im Grab auch einen anderen Kopfschmuck auf die Füße des Toten hingelegt hat. Beide Kopfschmu­cke wurden auf dieselbe Weise hergestellt : man mon­tierte an ein aus Bast gefertigtes Gestell Textilbäll­chen, auf die zusammengedrehte Bronzefäden und Flitter dicht nebeneinander angefestigt wurden. Der Kopfschmuck war von Metallfäden betreßt und von Perlenreihe umsäumt. Diese Tracht kann auf den Ausgang des 16. oder auf die erste Hälfte des 17. Jhs datiert werden (Abb. 25—28). Im Gebiet der mittelalterlichen Siedlung wurden bisher die Skelette von drei Hunden freigelegt, von denen der eine Hund sorgfältig in der Grube bestattet wurde (Abb. 16). Da wir den Hundekult der Kuma­nen aus den schriftlichen Quellen und den archäolo­gischen Daten aus Südrußland gut kennen, ist es möglich, daß wir auch hier mit dieser kumanischen ethnischen Eigenartigkeit zu tun haben. Die hier beschriebenen Forschungen sind nur die ersten Anfänge der archäologischen Erschließung des mittelalterlichen Dorfes. Im Laufe der weiteren Ar­beit möchten wir mehrere Wohn- und Wirtschafts­gebäude an Tageslicht bringen, um das einstige Le­ben und die Struktur der inneren Höfe näher kennen­zulernen. Besonders viel erwarten wir von der Bear­beitung des zum Vorschein gekommenen Tierkno­chenmaterials, von dem wir wertvolle wirtschafts­historische Daten erhoffen. Im vorliegenden Bericht ließen wir uns nicht auf die Beschreibung der in andere Perioden gehörenden sonstigen Funde ein. Diese sind die folgenden: sar­matenzeitliche Siedlung (Arbeitsstelle I—II), spät­sarmatisches Grab (Arbeitsstelle II), spätbronze­zeitliches Gräberfeld bzw. Friedhof aus dem 10.—11. Jh. (Arbeitsstelle IV). 306

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