Horváth Attila – Solymos Ede szerk.: Cumania 2. Ethnographia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1974)

L. K. Kovács: Kálmán Szabó: Nationalität der Kecskeméter Hirten in XVI–XIX. Jh.

LÁSZLÓ К. KOVÁCS ALITÂT DER KECSKEMÉTER X V 1-Х IX. JH. KÁLMÁN SZABÓ: NATION HIRTEN IM Mit der ungarischen Viehaltung, mit ihrer mannig­faltigen Art und darunter auch mit dem Hirtenwesen, haben wir uns in unserer ethnographischen Literatur verhältnismässig ziemlich viel beschäftigt. Aber mit den Hirten, diesen Spezialisten der Viehaltung ka­um, oder verhältnismässig wenig, obwohl der „Hir­tenorden", d.h. die Schichte der das Vieh hütenden Spezialisten bis in die jüngste Vergangenheit hinein, auch zahlenmässig der Aufmerksamkeit wert war. Ihre Zahl war höher — für das ganze Land genom­men — als die der Pedagogen, sogar noch zwischen den zwei Weltkriegen. Sie hätten es also verdient, dass die ethnographische Wissenschaft gründlicher die Frage untersucht, wie gross der Anteil der Hirten ungarischer Abstammung war und welchen Pro­zentsatz die aus verschiedenen Nationalitäten stam­menden, bei uns einheimisch gewordenen Hirten aus­machen. Diese Untersuchung wäre ganz begründet gewesen einerseits wegen der Abstammungserfor­schung der verschiedenen Zweige der Volkskultur, anderseits vom demographischen wirtschaftlich­gesellschaftlichen und kulturellen Standpunkt aus, dem die Ungaren — d.h. die landnehmenden Unga­ren wurden und werden auch noch heute von unserer romantischen Geschichtsschreibung für ein durch und durch nomadisches Hirtenvolk gehalten (was aber ein Irrtum ist). Einige Historiker aber behaup­ten — z.B. auch Sándor Takács — dass die Hirten unseres bedeutenden Zentrums des Hirtenwesens, der Kecskeméter Aussenweiden um grössten Teil ma­gyarisierte oder Slaven waren. Gerade diese letzte Behauptung unterzog Kálmán Szabó in seiner vorliegenden Studie einer gründlichen Untersuchung. Aus den seit Ende des XVI. Jh. er­halten gebliebenen Ratsprotokollen schrieb er 1179 Namen aus. Natürlich ist das nicht die Gesamtzahl der Hirten bis zur Mitte des XIX. Jh. denn, wie der Verfasser selbst schreibt, muss für die gennante Zeit — vier Generationen — mit nahezu 3000 Hirten gerechnet werden. Die erwähnte Zahl (1179) der Na­men enthält einigermassen auch die mögliche Auf­teilung der Hirten ihrer Nationalität nach, aber trotz­dem begnügte sich der Verfasser nicht damit und nahm auch die Untersuchung der Hirtenverzeich­nisse vom Ende des XVIII. bis Mitte des XIX. Jh. vor. Diese Verzeichnisse sind vollständiger und von grosserem Nutzen, denn sie enthalten neben dem Na­men des Hirten noch Acht ausserordentlich wichtige Angeben: Geburts- und Abstammungsort, Gestalt, Lebensalter, Farbe des Haares und der Augen, Reli­gion und Familienstand. So konnte der Verfasser seine Untersuchungs­methode nicht nur auf die Analyse des eventuellen Namensmaterials der Protokolle aufbauen, sondern auf vollständige Namensverzeichnisse und seine im Zuge der Namensanalyse gewonnenen Ergebnisse durch anthropologische und andere Angaben kont­rollieren, bzw. vervollständigen. Heute sichert die moderne volkswissenschaftliche Untersuchung den Resultaten der „Namenswissenschaft" einen immer breiteren Spielraum auf dem Gebiet der gesellschaft­lichen Zusammensetzung, der Abstammung der In­dividuen, der demographischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und siedlungsgeschichtlichen For­schung. Die Untersuchungsmethode von Kálmán Szabó ist also modern und gut, die einzige nützliche bei solchen Untersuchungen, wie die zahlenmässige Untersuchung der Nationalitätabstammung der Hir­ten. Diese Methode wurde von ihm, — dem Bahn­brecher, schon in den Jahren 1940 angewandt, als andere die erfolgreiche Anwendbarkeit der Methode noch gar nicht erkannt hatten. Sogar später noch, zu­111

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