Horváth Attila – H. Tóth Elvira szerk.: Cumania 1. Archeologia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1972)

M. Párducz: Hunkori szarmata temető Bugac–Pusztaházán

Die Zeit des Erscheinens der neuen Elemente in der Denkmalgruppe von Tápé-Malajdok setzen wir auf das letzte Drittel des 4. Jahrhunderts und diese Zeitbestimmung scheint im wesentlichen auch heute noch für annehmbar zu sein. Sehr wahrscheinlich ist es, dass die zu dieser Gruppe gehörenden Fund­orte zugleich, auch die Anfänge der Hunnenzeit andeuten. Dies beweisen auch zwei Beigefäße des Gräberfeldes von Bugac. Das eine ist das kugelförmige kleine Gefäss mit zy­lindrischer Mündung in Grab 7 (Taf. III. 28). Dieser Typ ist eine leitende Form der eimischen Hunnenzeit. Wir haben uns schon früher mit dieser Gefässform befasst und festgestellt, dass sie im Gebiete des Kar­patenbeckens (bis 1959) von 59 Fundorten mit 70 Exemplaren bekannt ist. 6 Der andere, in ähnlicher Weise bekannte charakteristische Gefässtyp ist von zwei Fragmenten des Grabes 3 vertreten (Taf. III. 1—2). Sie gehören zu einem solchen kleinen Gesfäss, das eine zylindrische Form und einen flachen Boden hatte. Es stellt den Typ 10. der erwähnten Zusam­menstellung dar und ist aus Ungarn in etwa 15 Exemplaren bekannt. 7 Auf Grund des bisher Gesagten kann demnach fest­gestellt werden, dass es sich um ein zu einer späte­ren Gruppe der einheimischen sarmatenzeitlichen Kultur gehörenden Gräberfeld handelt, das auch die Hunnenzeit erlebt hat. Die Datierung auf diese Zeit wird auch von dem Glasbecher des Grabes 1 bestä­tigt (Abb. 3), dessen genaues Gegenstück aus Grab 5 des bestimmt hunnenzetilichen Gräberfeldes von dem Fundort Csongrád-Laktanya bekannt ist. 8 Mit dem Problem unserer hunnenzeitlichen Glasbecher haben wir uns mit den Exemplaren des Gräberfeldes von Csongrád im Zusammenhang auch selbst be­fasst und seit dem ist über dieses Thema auch eine neuere Studie erschienen, die zahlreiche Fragen in ein neues Licht stellt. 9 Im nachfolgenden teilen wir die Meinung von Bar­kóczi über den Becher mit: „Seine Form zählt nicht zu den häufig vorkommenden. Insbesondere nicht mit den bogenförmig angebrachten Glasfa­denverzierungen. Seine Pendants fehlen aus den mit Pannonién benachbarten Provinzen. Es ist anzuneh­men, dass der Becher in das Donau —Theiss-Zwischen­stormgebiet aus Pannonién gelangt ist und dies um so mehr, da wir diesem Kreise angehörende Exemp­lare — Wenn sie auch keine gleichen Stücke sind — dennoch in mehreren Fällen aus den späteren Grä­berfeldern dieser Provinz kennen. Ansonsten haben wir bereits die Frage des pannonischen Ursprunges bei der Erörterung der Glasbecher des Gräberfeldes von Csongrád aufgeworfen (siehe Anm. 8). Die Form des Bechers bzw. ihre annähernden Parallelen kön­nen in dem pannonischen Fundmaterial auf das 4. Jahrhundert datiert werden. Eine nähere Bestim­mung bezüglich des Alters geben uns die aufgeschmol­zenen Glasfäden, die in dieser Form in der Provinz ziemlich spät erscheinen. Sie können an Bechern mehrerer Typen angetroffen werden, doch erschei­nen sie am häufigsten auf den halb eiförmigen Be­chern. Das Vorkommen der Becher kann übrigens sowohl innerhalb wie auch ausserhalb der Provinz beobachtet werden. Ihre Zeit wird von den Fund­komplexen auf die letzten Jahrzehnte des 4. Jahrhun­derts bzw. auf die ersten Jahrzehnte des 5. Jahrhun­derts bestimmt. Im wesentlichen gehört auch der besprochene Becher zu dieser Gruppe und es be­steht eine grosse Wahrscheinlichkeit dafür, dass er mit den Bechern aus Csongrád in das Donau —Theiss­Zwischenstromland aus Pannonién zu gleichet Zeit gekommen ist". Eine Aufmerksamkeit verdient auch die aus Bron­ze gefertigte, mit einer kleinen Platte versehene Fi­belnadel aus Grab 2 (Taf. IL 3). Wir dürfen uns kaum irren, wenn wir diese Fibelnadel mit einem der schön­sten Fundtype der späten Sarmaten- und Hunnen­zeit, den dosenförmigen Fibeln in Verbindung brin­gen. Es gibt auch aus Bronze, Silber, vergoldeter Bronze hergestellte Fibeln. Wir berufen uns nur auf zwei Exemplare: auf die aus Grab 22 des spätsar­matenzeitlichen Gräberfeldes von Szentes—Sárga­part und die aus dem hunnenzeitlichen Fund von Kunszentmárton—Péterszög stammenden dosenför­migen Fibeln. 10 5 Párducz 1959, 389. 1.; Párducz 1963, 45-46. 1. 6 Párduc^, M., Archäologische Beiträge zur Geschichte der Hunnenzeit in Ungarn. Acta Arch. Hung. 11 (1959) 309— 398 (im weiteren Párducz 1959). Typus 1, Abb.2 1., bet­reffs der Fundplätze siehe die Angaben der Anm. 64; 333—334. 7 Párducz 1959, 345—346., Anm. 127. 8 Párducz 1959, Taf. VII. 22. 9 Párducz 1959, S. 365—366, Punkt с); siehe noch die Bemer­kung von László Barkóczi, ferner L. Barkóczi— Л. Sala­mon, IV. század végi, V. század eleji üvegleletek Magyar­országról (Glasfunde vom Ende des 4. und Beginn des 5, Jahrhunderts in Ungarn). AÉ. 95 (1968) 29—39, 121

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