Horváth Attila – H. Tóth Elvira szerk.: Cumania 1. Archeologia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1972)

Horváth A.: Előszó

VORWORT Im geographischen Mittelpunkt des Karpatenbeckens liegt das grösste Komitat Ungarns, Bács-Kiskun. Sein von der Donau bis zur Theiss sich erstreckendes Gebiet umfasst in östlicher Richtung beinahe das ganze Kleine Kumanien mit seinen charakteristischen Sanddünen, schi.figen Binnengewässsern, sodahal­tigen Weiden und Resten der einst umfangreichen Wälder. Von Westen her bildet die Komitatsgrenze die Donau, an der sich ein Hügelrücken dahinzieht, der sich dann im Süden in den Ausläufern des Lösspla­teaus der Bácska erweitert. Diese beiden grossen Ge­biete wurden von Zeit zu Zeit vom grossen Strom in zwei Teile geteilt, indem er seine im südwestlichen Teil des Komitats — unter dem Namen Örjeg bekann­ten — uraltenen, verlassenen und aufgeschütteten, zu einem mächtigen Torfmoor angewachsenen Arme von neuem in Besitz genommen hat. Die den grossen klimatischen Schwankungen folgenden Niveau- und Flussbettänderungen haben bei jeder dieser Gelegen­heiten das Bild der Landschaft und auch die Lebens­und Wirtschaftsweise der dort ansässig gewordenen Menschen umgeformt. Dies widerspiegelt sich auch zur Zeit der Ur- und Frühgeschichte im periodisch plötzlichen Anwachsen bzw. grossen Abnehmen der Bewohnerschaft. Bei solchen Änderungen der geographischen Umwelt konnten die grösseren Siedlungen nicht existieren. Gewiss führte auch dies dazu, dass das Gebiet, das zwar unmittelbar an der Grenze der Weltmacht und Kultur der Antike, in deren westli­chen und südlichen Nachbarschaft gelegen ist, mit dieser lange Zeit hindurch in Verbindung gestanden hat, dennoch nie — nicht einmal provisorisch — in diese verschmolzen wurde. Man kann es ebenfalls nicht für einen Zufall betrachten, dass sich viel später, im Laufe des 13. Jahrhunderts das zentrale Stammesgebiet des sich ansiedelnden nomadischen kumanischen Volkes dort ausgebildet hat. Diese siedlungsgeographischen Eigenartigkeiten der Land­schaft haben nicht nur auf ihre Geschichte, sondern —• dem Anschein nach — auch auf ihre wissenschaftliche Erschliessung ausgewirkt. Die Bewahrung der materiellen Denkmäler des Gebietes, die Anfänge und das Tempo ihrer Erforschung ist im Vergleich zu den benachbarten einstigen römischen Provinzen ziem­lich zurückgeblieben. Die musealen öffentlichen Sammlungen sind in unserem Komitat etwas ver­spätet und zögernd zustande gekommen und können daher auf eine kaum 100jährige oder noch kürzere Vergangenheit zurückblicken. Die sich auf die Lö­sung der historischen Probleme gerichtete Sammel-, Erschliess- und Forschungstätigkeit setzte sich zur Jahrhundertwende in Gang, im Laufe der das einsti­ge Stadtmuseum von Kecskemét jahrzehntelang eine bedeutende bahnbrechende Rolle gespielt hat. Das Beispiel fand kaum auf Wiederklang: im Gebiet unseres Komitats haben sich sozusagen keine wissen­schaftlichen Arbeitszentren ausgebildet und wenn ja, so war ihre Tätigkeit voneinander isoliert und sie schalteten sich nicht in die grösseren Unternehmun­gen der inzwischen einen Aufschwung erlebenden Erforschung des Alföld (Grosse Ung. Tiefebene) ein. Auf diese Weise ist es auch nicht zur systematischen Publikation der wissenschaftlichen Ergebnisse und Erkennungen gekommen. Den ersten, zusammen­fassenden Arbeiten des vorigen Jahrhunderts folgten nur einige Einzelstudien, grössere oder kleinere Materialmitteilungen. Von diesen besitzen manche auch heute noch eine grundlegende Wichtigkeit, während andere nur mehr einen wissenschaftsge­schichtlichen Wert haben. Die meisten inner sind — insbesondere wegen ihres sporadischen Erscheinens 9

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