Kothencz Kelemen (szerk.): Víz, ember, örökség. Tanulmányok a 90 éves született Solymos Ede tiszteletére - Bajai dolgozatok 21. (Baja, 2017)
Paládi-Kovács Attila: Fahajó, ladik, dereglye a Dunatájon
Attila Paládi-Kovács Transport mit Booten auf den ungarischen Gewässern Die ungarische ethnographische Fachliteratur berichtet von zahlreichen Bootstypen und von deren Verwendung. In der ungarischen Terminologie ist der Ausdruck csónak (Boot, Kahn) als meistverbreitet anzusehen; den volkskundlichen Analogien zufolge handelt es sich hierbei immer um ein Wasserfahrzeug. Der aus einem einzigen Baumstamm ausgehöhlte Kahn, der sogenannte Einbaum (Monoxylon, ung. bödönhajó) ist ein archaischer Typ der Verkehrs- und Transportmittel. Die Beschreibungen, vor allem in Verbindung mit Verkehrs- und Arbeitsmittel der Fischer, erwähnen bis in dasl9. JahrhundertEinbäume abgerundeten Forms, späterunterschiedliche Bootstypen, und schließlichwird - anstatt all dieser Varianten - der Gebrauch der Zille (ung. ladik) überwiegend. Die volkstümliche Fischerei an der ungarischen Strecke der Donau bediente sich verschiedener Arten von Wasserfahrzeugen. Der aus einem Baumstamm ausgehauene Kahn wurde Ende des 19. Jahrhunderts durch das aus Brettern nach österreichischer oder Apatiner Art gebaute Boot abgelöst. Diesewurdennach dem ersten Weltkrieg durch andere, lokalspezifische Fortbewegungsmittel ersetzt. Auch im Verkehr zwischen Wiese und Siedlung, bzw. zwischenSiedlungen spielte Wassertransport eine wichtige Rolle. Auf den Flüssen Donau, Drau, Waag und Theiss wurde ein nicht unbedeutender Heutransport abgewickelt (Bild 1 und 2). Meistens wurde das Heu mit Hilfe der Kähne nur zwischen Ladestege an den beiden Ufern transportiert (z. B. von den Donauinseln), aber auch städtische Märkte wurden über dem Wasserweg mit Futter beliefert. Die Gemeinde Szeremle liegt unmittelbar an einem Nebenarm der Donau, wo man durchaus auf Wasserfahrzeuge angewiesenwar. Diese wurden nicht nur beim Fischen sondern auch als Verkehrsmittel benutzt, besonders, um Weingärten oder Wälder zu erreichen, dieentlang der Donaulagen. Einmal im Jahr kam denKähne eine festliche Funktion zu, indem die Dorfburschen am Nachmittag des zweiten Pfingstages die Mädchen auf eine Spazierfahrtmitzubringen pflegten (Bild 9). [Vom Autor übersetzt] 154