Solymos Ede (szerk.): Studien zur europäischen Traditionellen Fischerei - Bajai dolgozatok 3. (Baja, 1976)

Znamierowska-Prüfferowa, Maria: Bemerkungen zur traditionellen Fischerei in Polen und ausgewählten Problemen des Fischerein-Atlas

Bemerkungen zur traditionellen Fischerei in Polen und zu ausgewählten Problemen des Fischerei-Atlas MARIA ZNAMIEROWSKA — PRÜFFEROWA TORUN Mein Beitrag wird sich darauf beschränken, eine kurze Übersicht über die Fischfanggeräte und-methoden, sowie deren Anwendung in Polen einst und jetzt zu bieten. Diese Übersicht, aber auch die Hinweise auf die Fische­reitraditionen und die Änderungen mögen in Hinblich auf den geplanten Fischerei-Atlas beachtenswert sein. Archäologische Funde von Harpunen, Pfeilen, Speeren, Fischgabeln, An­geln, Schwimmern und Gewichten lassen darauf schliessen, dass die Fischerei im heute polnischen Raum schon im Neolithicum betrieben wurde. Auch frühmittelalterliche fundreiche Ausgrabungen in Gdansk (Danzig) und in der Odermündung zeugen von einer entwickelten Fischerei. Das Zugnetz sowie die Siele waren in Gebrauch; Schwimmer mit Eigentumsmarken, Klötze zur winterlichen Angelfischerei, Reifen von Doppelreusen, Kiss porén u. a. m. wurden gefunden, aber auch Knochen und Schuppenreste.1 Aus dem 13. Jahrhundert stammen die Erwähnungen der Posener und Krakauer Fischerzunft. Im Jahre 1532 erhielt die Fischerzunft ihre eigenen Statuten2; 1846 wurde sie aufgelöst. In Pommern und im Posener Gebiet hielten sich die Fischerzünfte am längsten. Einige Fischerzunftfahnen sind — vor allem in Kirchen aufbewahrt — bis auf unsere Zeit gekommen. Die Christianisierung Polens wirkte sich erheblich auf die Entwicklung der Fischerei aus. So ist uns aus Quellen des 12. und 13. Jahrhunderts die häufige Verleihung von Fischereirechten an Klöster und andere kirchliche Organisationnen durch die feudalen Grundherren (Landesfürst und welt­licher Adel) bekannt. Aus dieser Zeit stammen auch die Hinweise auf pro­fessionell organisierte Fischergruppen. Die Fischerei selbst erfährt in den einschlägigen Quellen nun oftmalige Erwähnung ebenso wie die Fischerei­geräte und-methoden: Wehr mit Sitznetz (sem) verbunden, Angeln, Leinen, 1 KMIECINSKI 1955. Siehe auch sehr reiche Ausgrabungen der Fischereigeräte an der Odermündung RULEWICZ 1974. 2 TOBIASZ 1962. S. 11—13. 2 Studien zur Fischerei 17

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