P. Szojka Emese: Néprajzi csoportok Baja környékén. Vezető a Türr István Múzeum néprajzi állandó kiállításához (Baja, 1990)

Ethonologische Gruppen in der Gegend um Baja Zusammenfassung Die Ende des 17. Jahrhunderts zum Marktflecken erhobene Siedlung Baja, war die bedeutendste Ortschaft der Umgebung. In ihren direkten Einflussbereich gehörten die Dörfer, die sich auf dem Gebiet Donau- Kalocsa- Jánoshalma und innerhalb der heutigen Landesgrenzen befanden. Die hier besprochene Gegend, also unsere Gegend, wurde im Mittelalter von Ungarn bewohnt. Während der Türkenherrschaft und den darauf folgenden Jahrhunderten änderte sich die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung. Unter den Dörfern bewahrte nur die reformierte ungarische Einwohnerschaft von Ersekcsanád und Szeremle ihre Kontinuität bis zur Neuzeit. Gleichzeitig mit der türkischen Expansion auf dem Balkan erschienen in unserer Gegend verschiedene Gruppen der südslawischen Völker, vor allem aber Serben. Ihre Gegenwart ist bis Ende des 18. Jahrhunderts in unseren Orstschaften aufweisbar. Katholische Kroaten, wie Bunjewazen und Schokazen lebten schon im 17. Jahrhundert hier. Sie haben ihre Muttersprache bis in unsere Tage erhalten. Die Deutschen kamen in Laufe organisierter Siedlungsaktionen während des 18. Jahrhunderts in unsere Dörfer. Ungarische Leibeigene, die aus verschiedenen Gebieten des historischen Ungarns kamen, gaben dem ethnischen Bild weitere Farben. Im 19. Jahrhundert gliederten sich die Dörfer um Baja in mehrere ethnische Gruppen. Die gleiche Sprache und Religion, das gemeinsame Abstammungsbe­wusstsein und die daraus entstehenden ehelichen Verbindungen führten zum Ausbau der selbsteigenen, absondernden kulturellen Züge. Als ethnische Gruppen sind die reformierten ungarischen Bewohner der im Komitat Tolna zu Sárköz gehörenden Orte Ersekcsanád und Szeremle, die Bevölkerung der einheitlich ungarischen Dörfer am Ufer des Ferenc-Werkkanals sowie die Nationalitäten, die Bunjewazen, Schokazen und die Deutschen zu betrachten. In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg gelangten infolge einer neunen Siedlungswelle Szekler aus der Bukowina und ungarische Familien aus den südli­chen Teilen der Tschechoslowakei in die Dörfer um Baja. Sie wurden in den Häusern der ausgesiedelten Deutschen untergebracht. Die Volkskultur dieser unserer Gegend trug neben der Vielfältigkeit und Gliederung hauptsächlich die in der Bauernkultur der südlichen Tiefebene und des Gebiets zwischen Donau und Theiss heimisch gewordenen Grundzüge. Ihre wich­tigsten Elemente - die Struktur der Siedlung, Art und Weise der Bewirtschaftung und Bauweise - können den sich hier ausgebildeten Typen zugereiht werden. 29

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