Kovács Zita - Bálint Attila : Az Éber-Emlékház. Id. Éber Sándor, ifj. Éber Sándor és Éber Anna művészete - A Bajai Türr István Múzeum kiadványai 28. (Baja, 1999)

DAS ÉBER-GEDENKHAUS Baja ist eine Kleinstadt an der linken Seite der Donau in der Nord-Batschka. Der unter die Stadt biegende Donau-Arm, die Sugovica umarmt mit einem leich­ten Bogen die Petöfi-Insel. Anfang des 19. Jhs. störte noch an ihrem Ufer das Geräusch von Wassermühlen und Schiffszimmerleuten die Stille auf. Riesige Fruchtschiffe transportierten den Batschkauer Weizen nach Wien. Die vielsprachige (ungarische, deutsche, bun­­jewaze) Bevölkerung: reiche Landbesitzer, geschickte Ftandelsleute, zuverlässige Handwerker schufen Wohlstand für die hier lebenden Menschen. Im zweiten Jahr des 20. Jhs. fasste hier ein hervorragender, begeisterter jun­ger Zeichenlehrer und Maler Fuss: Sándor Éber (1878-1947). Sein Leben, seine Kunst, seine vielseitige kulturelle Tätigkeit ist von der Kulturgeschichte der Stadt Baja in der ersten Hälfte des 20. Jhs. fast untrennbar. Sein Zuhause, sein Atelier, das Éber-Haus in der Jókai-Strasse galt als künstlerisches Zentrum im kulturellen Leben der Stadt. In seinen Mauern sind alle Andenken auch heute eine leben­dige Wirklichkeit. Wenn wir heute der sich still schlängelnden kleinen Strasse von Baja, der Jókai- Strasse entlanggehen, ruft uns der efeubewachsene Hof des Eber-Gedenkhauses weiter hinein, wo der mit brennender Sorge bewahrte Nachlass von Sándor Éber d.Ä. und seinen Kindern Sándor Éber jr. und Anna Éber auf den Besucher wartet. Dieses Haus bewahrt über die Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen hinaus auch die von der Familie mehrere Jahrzehnte lang gesammelten wertvol­len orts- und literaturgeschichtlichen Dokumente, sowie Volkskunstgegenstände aus der Batschka und der Sárköz. Das Cedenkhaus ist aber nicht ausschliesslich als Aussteilungsstätte eines Kunstnachlasses zu betrach-ten. In den Mauern die­ses alten Hauses bewahrt man die Andenken des Kunstlebens, der bürgerlichen Wertordnung und des Geschmacks einer Kleinsadt Anfang des 20. Jhs. sowie die Abdrücke einer bürgerlichen Mentalität. Sándor Éber d.Ä. wurde in 1878 in Ráckeresztúr geboren. Er lernte zwischen 1896 und 1900 in der Modellzeichnerschule in Budapest bei Bertalan Székely. Er wurde vor allem von den monumentalen Aufgaben, der Freskomalerei beeindruckt. Er kam im Jahre 1902 als Lehrer des Pädagogischen Instituts nach Baja, wo er zwei Jahrzehnte lang unterrichtete. Den jungen, ambiziösen Zeichenlehrer beschäftigte die Ausarbeitung von neuen Methoden im Zeichenunterricht. Seine auf diesem Gebiet erreichten Ergebnisse fanden auch im internationalen Massstab Anerkennung. Sein Kampf um die Reform der visuellen Erziehung wurde mit Erfolg gekrönt: er schrieb im Auftrag des 13

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