Bánkiné Molnár Erzsébet: Polgárok Kiskunfélegyházán 1890–1913. Bürger in Kiskunfélegyháza 1890–1913. (Studia Folkloristica et Ethnographica 38. Debrecen, 1996)

Dr. Béla Molnár war als Mitglied der Unabhängigkeitspartei Bürgermeister zwischen 1909-1915, sein Onkel, Imre, war Honvéd­offizier des Freiheitskampfes von 1849, später Polizeihauptmann der Stadt. Der Vater von Béla Molnár, István, war Lehrer des Progymna­siums, später Bürgermeister und er arbeitete auch in der Leitung der Sparkasse. Durch seine Großmutter, Terézia Bánhidy, war er mit der leitenden, redempten Wirtfamilie der Stadt verwandt. Dr. Béla Mol­nár heiratete die Tochter des Oberkantors Antal Csima. Frau Tarjányi, Anna Lőrinc, war eine Grundbesitznachbarin von Imre Hoffer. Auch ihre Wohnungen wurden nur durch zwei Straßen getrennt. Der Mann von Frau Kalmár (geb. Anna Fazekas) starb 1884. Anna, die die Witwe des letzten gewählten Hauptmannes des Klein­kumanischen Bezirkes war, gehörte durch ihre eigene Familie und durch die ihres Mannes zu den ältesten und angesehensten Bürgern der Stadt. Nach dem Tod ihres Mannes, später ihrer beiden Söhne, schenkte sie ihr Vermögen Wohltätigungs- und Bildungs- Stiftungen. Ihre Stiftung gab die Möglichkeit der Weiterbildung auch mehreren begabten Jugendlichen, die später mit ihrem Talent nicht nur die Kiskunfelegyhazer, sondern auch die ganze ungarische Kultur bereicherten. 52 Wir wissen nicht ganz genau, welche Anna die Tagebuchschrei­berin erwähnt, aber alle drei Frauen gehörten im wesentlichen dem­selben gesellschaftlichen Kreis an. Ähnlicherweise ist es schwer, die Familiennamen von den mehreren Irénke zu enthüllen. Da unser Ziel nicht die Entdeckung der Familiengeschichten und Beziehungen von Félegyháza ist, müs­sen wir nur das erwähnen, daß eine wichtige Beziehung - in der Verwaltung eine führende Position habende Person, bzw. eine wohl­habende Wirtfamilie - im Hintergrund steht. Nach den Erzählungen der Befragten kann sie die Frau von Miklós Strébl. Irén Tarjányi sein, deren Mann gleichzeitig mit Imre Hoffer in der Leitung der Sparkasse tätig war. 52 Als Beispiel erwähnen wir, daß der begabte Malerlehrling, László Holló, mithilfe des Stiftungsstipendiums von Frau Kalmár nach München und Paris fahren konnte. Aus ihm wurde der größte Maler der Tiefebene. 226

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