Bánkiné Molnár Erzsébet: Polgárok Kiskunfélegyházán 1890–1913. Bürger in Kiskunfélegyháza 1890–1913. (Studia Folkloristica et Ethnographica 38. Debrecen, 1996)
Es entstand ein zeitgemässenes Geschäftsnetz. In diesen Geschäften und auf den in der Stadtmitte nebeneinander liegenden Märkten - Milch-, Huhn- und Getreidemarkt - war alles zu kaufen. Auch das ausgebaute Eisenbahnnetz befürderte den Handel. In den kritischeren Jahrzehnten der Jahrhundertwende verursachten die niedrigen Getreidepreise und Absatzschwierigkeiten auch den Bauern von Félegyháza Sorgen, aber gleichzeitig erhielten sie einen außerordentlich hohen Preis für die Schweine, die für Export verkauft wurden. Im Jahre 1901 war der Schweineexport 14. 879 Stück. er war 4. 227 Stücke mehr als im vorigen Jahr. Die von den Geflügelzüchtern gekauften lebenden und geschlachteten Geflügel wurden vor allem nach England transportiert. Im Jahre 1902 wurden 430 Waggon lebendes und 500 Doppelzentner geschlachtetes Geflügel vom Bahnhof von Kiskunfélegyháza abtransportiert, das bedeutet über eine Million Stücke. Hinter dem Schweine- und Geflügelexport stand der Obsthandel weit zurück. Die Kiskunfélegyházer Mária Hatvani, die vor allem in Budepest als Großhändlerin tätig war, und die Marktfrauen von Kecskemét kauften den nicht zu reichen Ertrag auf. 18 Das Einkommen der Landwirtschaft ermöglichte bei den größeren Grundbesitzern z.T. eine bestimmte Produktionsmodernisiemng. z.T. finanzierte die schon erwähnten Privatbauarbeiten und eine kostspielige Lebensweise. Im breiten Angebot der Geschäfte, die auch die Luxusansprüchen befriedigten, waren die Maiglöckchencreme, die englischen und französischen Parfümeriewaren. sowie der Schnaps für die Arbeiter, der Esterházy-Kograc. der Törley-Sekt. der Forelle, der Krebs und die Südfrüchte zu finden. Neben den sog. Kossuth-Hüten verkaufte man amerikanische Schuhe und allerlei Modewaren. Von der Drehmaschine bis zur Nähmaschine, vom Hufnagel bis zum vergoldeten Bilderrahmen konnte der Käufer alles bekommen. Es erschien eine Prestigeverzehrung. Die örtlichen Zeitungen veröffentlichten oft ausführliche Beschreibungen von den Toiletten der Damen in verschiedenen Bällen und Veranstaltungen und von den Überzahlungen auf den Vorstellungen zu wohltätigem Zweck. Die Stiftung zu wohltätigem Zweck, die Spendung. die Überzahlung der Eintrittskarten wurden zum obligatorischen Teil des 18 Jahresberichte über das Verwaltungsleben der Stadt. 1902, 1903, 1904. 192