Bárth János: Tájak mezsgyéjén (Kecskemét, 2005)

Utószó

Schichten war recht gross. In diesem Sinne muss man auch die zeit­genössischen Bevölkerungslisten deuten. Nach der Urbarialordnung verhär­tete sich jedoch die rechtliche und wirtschaftliche Trennlinie zwischen den Schichten des Bauerntums. 4. In der ungarischen Geschichtswissenschaft und Volkskunde sind die Themen Gemeindeverwaltung und dorfgemeinschaftliche Selbstverwaltung gleich wenig erforscht. Deshalb beschäftigt sich der Autor umfangreich mit diesen Themen: er stellt die Arbeit und Rolle der einzelnen Amtsinhaber vor. Die Leiter der Dorfgemeinde teilt er in zwei Gruppen: In der einen Gruppe sind Amtsinhaber, die es im Geiste der Gesetze und Gebrauchsrecht geben musste, die auch von den höheren Behörden als Partner anerkannt wurden. In der anderen Gruppe sind die Volksamtsträger der Dorfgesell- schaft, welche durch die internen Gesetze der Dorfgemeinde ins Leben gerufen wurden. 5. Die Beschreibung der szálláskert verdient in erster Linie deshalb unsere Aufmerksamkeit, weil es hier um ein wiederangesiedeltes Dorf geht. Kecel nahm nach 1734 eine Siedlungsform mit szálláskert auf, d. h., der Wohnsitz und der wirtschaftliche Sitz (szálláskert) der Bauern trennten sich. Dies weist darauf hin, dass die Siedlungsform mit szálláskert aus Feuer­schutz- und wirtschaftsorganisatorischer Sicht eine praktische Siedlungs­form war, die von den Behörden unterstützt und von den Einwohnern gerne verwirklicht wurde, wenn dafür die Möglichkeiten gegeben waren. 6. Bei der Beschreibung des Getreideanbaus versucht der Autor - im Geiste einer exponierten Fragestellung der ungarischen Ethnographie, - die Keceler Eigenschaften der Getreidebehandlung und des Gerätewechsels zwischen Sichel und Sense zu erschliessen. 7. Bei der Darstellung der Viehzucht und des Hirtenlebens wird über die grosse Mobilität der auch als marginelle Schicht der Gesellschaft be- zeichneten Hirten und über ihren häufigen Berufswechsel betont gespro­chen. 8. Die Kapitel über das Haus, die Einrichtung und die Tracht wurden grösstenteils anhand Nachlassinventare und Dokumente von Familienpro­zessen geschrieben. Diese deuten an, dass die wohlhabendere Bauemschicht in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bereits grosse Schritte auf dem Weg zur Verbürgerlichung gemacht hatte. Diese Kapitel und die Details über die Rechtslage und die Selbstverwaltung der Dorfgemeinde lassen uns spüren, dass das neuzeitliche Kecel während den letzten 100 Jahren des Feudalismus das Niveau der Kleinmarktflecken der Tiefebene erreichte. 9. In der Studie weist der Autor mehrmals darauf hin, dass die höheren Behörden, besonders die rechtlichen Regelungen des Gutsherrn eine bedeu­tende Wirkung auf die Veränderungen des Volkslebens und der Traditionen hatte. 182

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