Bárth János: Tájak mezsgyéjén (Kecskemét, 2005)
Utószó
UMGEBEN VON LANDSCHAFTEN Produktion und Lebensweise in einem ungarischen Dorf der Tiefebene zur Zeit des späten Feudalismus Am Anfang des 21. Jahrhunderts ist Kecel eine charakteristische ungarische Agrarsiedlung auf den Sandhügeln zwischen der Donau und der Theiss, 100 Km südlich von Budapest gelegen. Sie ist von drei historischen, geographischen Regionen: Kalocsaer Sárköz (Kalocsai Sárköz), der Batschka (Bácska) und Kleinkumanien (Kiskunság) umgeben. Zu Mitte des 20. Jahrhunderts hatte sie über 12 000 Einwohner und eine 26 000 Joch grosse Flur. Die Keceler sind von ihren Sandweinen und Obstkulturen landesweit berühmt. Zwischen 1978 und 1982 führten 30 Ethnographen und Historiker unter der Leitung von János Bárth regelmässig Forschungen in Kecel durch. Als Ergebnis der gemeinsamen Arbeit erschien zu Herbst 1984 die Monografie Kecels Geschichte und Ethnographie mit 1380 Seiten. Dieser Band beinhaltet unter anderem die umfangreiche Arbeit von János Bárth mit dem Titel Kecels Geschichte und Ethnographie zur Zeit des späten Feudalismus (1734-1848), welche er mit ethnographischer Sichtweise, unter Anwendung historischer Quellen schrieb. Noch vor dem Erscheinen der Monographie, im Frühling 1984 überarbeitete, kürzte und formte er sein für die Keceler Monographie geschriebenes Kapitel zu einem eigenständigen Werk. Bei der Überarbeitung strebte er danach, dass Kecel als ein Modell des ungarischen Dorfes der Tiefebene in den 18-19. Jahrhunderten erscheint. Die gekürzte und „modelli- sierte" Version der historisch-ethnographischen Studie lagerte er 20 Jahre lang ab und sie erscheint hiermit zum ersten Mal als eigenständiges Buch. Im folgenden nehmen wir kurz die methodischen Schlussfolgerungen und die inhaltlich wichtigen Feststellungen durch, welche als die wichtigsten Ergebnisse dieser historisch-ethnographischen Forschungen von János Bárth betrachtet werden können. Methodische Ansätze 1. Die Studie lässt sich zur Gattung der historischen Ethnographie zählen. Ihre Quellen waren Archivsdokumente, welche der Autor mit ethnographischer Sichtweise und ethnographischer Fragestellung erzählen liess. Er verwandte zwar keine grossen Mengen von gegenwärtigen ethnographischen Daten; bei der Deutung der archivierten Dokumente war es für ihn aber von grosser Bedeutung, dass er die Umgebung von Kecel, die Leute in Kecel und das heutige Leben von Kecel verhältnismässig gut kannte. Er 179