H. Tóth Elvira - Horváth Attila: Kunbábony (Kecskemét, 1992)

II. Das Fundinventar der Gräber von Kunbábony

unten aus 5, beidseitig und ringsherum aus 11 Kugeln bestehender Rahmen an. Durchmesser der Kugeln 5 mm. Die Rückseite des Oberteils des Beschlags säumt ähnlich zu den Pseudoschnallen ein geriffelter Draht­rahmen, der mit seiner Kante an der Rückplatte ange­lötet wurde. An der Rückseite hatte man 2 waage­recht stehende, in Dreiecksform gedrückte Nietnägel mit Schlaufenösen und breitgebogenen, verhämmer- ten Enden angelötet. An das mit dem Oberteil in einem Stück gegosse­ne, sich oben mandelartig verbreiternde, halbkugel­förmige untere Ende des Aufhängers schließt sich mit verengtem Hals beidseitig je ein ebenfalls halbkugel­förmiges Glied an, dessen Ränder schräg abgeflacht wurden. Das obere Teil ziert eine mandelförmige Zelle, die schleifenartig von einem gekerbten Draht­band umgeben ist, das sich am unteren Teil des Beschlags fransenartig teilt. In der Mitte der halbku­gelförmigen Aufhängerarme befindet sich in einem geriffelten Drahtrahmen je eine runde Fassung mit schmaler werdendem, umgebogenen Rand. Die Zelle und deren Rahmenverzierungen wurden nachträg­lich auf das Gußstück aufgelötet. Beim Anschluß an die Schildform schuf man für den gekerbten Draht am unteren Teil der mittleren Kugel Platz, und den Treffpunkt deckte man zu beiden Seiten der Kugel mit je einem Kügelchen des Durchmessers 1,5-2,0 mm ab. Am Aufhängerteil hat das Gußstück eine rauhe Oberfläche und durch den Hohlraum, der sich unterhalb der einen Fassung befindet, kann man sogar zur Vorderseite, hindurchblicken. Seine Ränder sind begradigt, und sind, auch durch Abnützung dünner geworden. Seine Glaseinlagen fehlen. Der obere Rand und das Aufhängerteil des Rahmens sind ein wenig vornüber gebeugt. Die obere mittlere Goldkugel so­wie der säumende gekerbte Drahtrahmen zeigen starke Abnutzungsspuren und sind herabgebogen. L.: 4,7 cm, B.: 2,8—2,5 cm, H.: 1,1—0,80 cm. Gewicht 39,97 g, Feinfeit: 9.80. (Inv.Nr.: 71.2.128.) (Taf. IV. 4, 4a-c). 12. AUFHÄNCERBESCHLAC: Zum Vorgenannten identisch. Am oberen Rand stark nach vorn gebogen, so daß die einrahmende Kugelreihe auf den gerippten Drahtrahmen der Fassung gedrückt wurde und die Kugeln hier durch das ständige Anschlägen, Reiben deformiert, plattgedrückt sind. Auch der Rahmen der Fassung ist beschädigt. In einer mandelförmigen Zelle des Aufhängerteils blieb eine grünlich-gelbe Glasplat­teneinlage erhalten. Es fehlen wiederum aus den Fassungen der Aufhängerarme die wahrscheinlich halbkugelförmigen, vielleicht dunkelblauen Glasein­lagen sowie aus dem schildförmigen Fach die Glas­platteneinlage. Der untere Rand des Beschlags zeigt starke Abnutzungsspuren, am Mittelteil sind die En­den der gerippten Bandfranse völlig abgescheuert. Hier haben sich die abgewetzten, dünner geworde­nen Kanten des Gußstückes gratartig zurückgerollt. Auf seine Rückseite waren horizontal stehende Niet­nägel mit Schlaufenösen und breitgebogenen Enden aufgelötet, die aus der Rückenplatte etwa 7 mm über den gekerbten Drahtrand hinausstehen. Am unteren Teil der Schildform ist zwischen den Enden des gekerbten Drahtrahmens eine kleinere Lücke. Hier erwies sich der Draht als zu kurz, so daß er im gewölbten oberen Teil des Beschlags auf einem Stück einwärts von den Rändern der Rückseite zu sitzen kam. Der seitliche Rahmen ist ungleichmäßig abge­schnitten. L.: 4,5 cm, B.: 2,6-2,8 cm, Gewicht: 44,97 g, Feinheit: 980. (Inv.Nr.: 71.2.139.) (Taf. IV. 5, 5a-c). 13. SCHWERT: a) Seinen Ringknauf zierten Gold­bänder, b) den Griff und die Parierstange Goldband sowie Glaseinlagen, den Griffdorn Besätze. Die am oberen Ende der Schwertscheide angebrachte, durch Goldbänder befestigte Trageöse ist mit c) Granulation und Glaseinlagen-Netz bedeckt. Ähnlich muß auch die andere Trageöse gewesen sein, von der nur das sie befestigende d) Goldband erhalten blieb. Das untere Ende der Schwertscheide war mit einem aus Goldblech gefertigten und mit Goldbändern gesäum­ten e) Ortband besetzt. Fast alle größeren Fragmente seiner f) Klinge kamen zum Vorschein, und davon lassen sich mehrere Stücke an den Bruchstellen auch einwandfrei aneinanderfügen. a) Der aus GOLDBÄNDERN gefertigte, sich gewölbt verbreiternde Knauf wird von einem gedrungen ova­len, mit Goldblech überzogenen Eisenring abge­schlossen. Zwischen seine offenen Enden hatte man den Griff­ansatz des Schwertes eingepaßt. Den Holzbesatz des Griffes faßte oben in gewölbter Form, unten ein gera­de herumlaufendes, perlenbesetztes Goldband zu­sammen. Diese sind mit zwischen drei Rillen parallel verlaufenden Perlenreihen verziert. Zwischen den beiden Bändern hatte man an der Vorderseite in der Mitte ein gerade stehendes, an den Seiten je ein nach außen geschwungenes, schmaleres Goldband mit­einander verbunden, die durch Löten befestigt wa­ren. Das so entstandene Band wurde von der Vorder­seite her mit einem Goldnagel bzw. an der Rückseite, wo die Bandenden Zusammentreffen, mit je zwei Goldnägeln am Holzbesatz des Griffs angebracht. Im Inneren ist der Ring zwischen das obere Goldband mittels eines etwa 3—4 mm breiten, gerippten Bandes geheftet. Zusammen mit dem Ring L: 6,0 cm, B.: 6,0 cm, des Bandes untere B.: 3,1 cm bzw. 2,0 cm. Band B.: 0,8 cm, 0,6 cm. Ihr reines Edelmetallgewicht läßt sich nicht messen, Feinheit: 980. (Inv.Nr.: 71.2.128.) (Taf. V. 1, 1a-b). b) Den Ansatz des Schwertgriffs halten aus Band­streifen gebogene, ovale, perlenbesetzte Ringe zu­sammen, die an den beiden Rändern der Vorderseite 32

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