H. Tóth Elvira - Horváth Attila: Kunbábony (Kecskemét, 1992)

I. Der Fundort

N Abb. 5 Zeichnung des 1. Grabes sackten oberen dünnen Humusschicht stammende dunklere, unregelmäßige Verfärbung lief in der Mitte des Schnitts, mit Laub vermischt, in einer Tiefe von 180 cm ganz aus.15 Parallel dazu suchten wir nach weiteren, noch nicht abgelieferten Stücken des Fundes, hörten uns die Berichte von neu gemeldeten Findern an und führten Untersuchungen in dem von den Schatzsu­chern geförderten und herabgeschaufelten Erdreich durch; die wir am 24. und 25. Februar fortsetzten. SAMMLUNG DER AUS DER GRABERDE STAMMEN­DEN GEGENSTÄNDE Gleichzeitig mit der Identifizierung des Grabes began­nen wir damit, die in dessen Vorbereich auf die Grubensohle gerutschte, mehrere Kubikmeter umfas­sende Sandmasse zu wenden und zu sieben. 15. Außer der Zeichnung über die Grube und den Fotos über die in verschiedenen freigelegten erscheinenden Gegenstände wurden vom dem zwischenzeitlich am Schauplatz eingetroffe­nen Filmstudio des Komitats auch Filmaufnahmen angefertigt. Als Ergebnis des Siebens konnten wir unsere Sammlung durch 120 Gegenstände bereichern. Unter anderem fanden wir eine größere Zahl Schwerter, Dolche, Sargklammern, Eisenbandfragmente: weiters 3 St. Bernstein- bzw. Pasteperlen, einen silbernen Aufhänger, Schnallen und aus Draht bzw. Blech ge­fertigte Fragmente: Goldfoliestücke und 41 St. Gold­gegenstände bzw. mit Gold überzogene Eisenfrag­mente mit einem Edelmetallgewicht von schätzungs­weise insgesamt mehr als 250 g.16 Dank unserer Beharrlichkeit und Aufrufe konnten wir von den Findern weitere 15 St. Goldgegenstände übernehmen, mit einem schätzungsweisen Goldge­wicht von mehr als 106 gr. Diese hatte man in der ins Grab gerutschten Erde gefunden. Das Gesamtgewicht der auf diese Weise ins Mu­seum gelangten Goldgegenstände betrug vor der Säu­berung 2.338 g. Im Monat März setzten wir die Befra­gung der Zeugen, und die Analyse ihrer Berichte fort, doch führte uns das - ebenso wie die später durchge­führte polizeiliche Suchaktion - nicht auf die Spur weiterer verschwundener Funde. DIE RETTUNGSCRABUNG Um die Verwüstung, das Verschwinden eventueller weiterer in der Sandgrube zum Vorschein kommen­der Funde zu vermeiden, nahmen wir eine vorbeu­gende Rettungsgrabung vor. Dabei erschlossen wir im W, S und O von der Stelle des Grabes ein etwa 470 m2 umfassendes Gebiet. In Vorbereitung dessen fertigen wir in den vorangehenden Monaten die Schichtlinienkarte der Sandgrube und ihrer Umge­bung17 an, führten die notwendige Waldrodung und die Markierung des Schnittnetzes durch (Abb 6-7.). Dabei mußte in Betracht gezogen werden, daß sich auf der Sanddüne kein Humus gebildet hatte, der Boden des jungen Akazienwaldes aber nur von licht­em Gras bewachsen war, und sich so die grabgruben im gewachsenen Material kaum abzeichneten. Die Schnitte mußten deshalb bis zum erwarteten Niveau der Bestattungen, mindestens bis zu 150 cm abge­tieft werden. Wegen der Tiefe der Schnitte, des locke­ren Bodens und der daraus resultierenden Einbruchs­gefahr untersuchten wir den Grubenrand, der das Grab umgab, in 3 x 3 m großen Quadranten (Abb. 8—11.). Die Sohle der Schnitte wurde nach der 16. Wir untersuchten das gesiebte Erdreich auch mit einem Me­talldetektor des MNM und so gelang es uns, selbst die winzig­sten Metallspäne einzusammeln. 17. Die Verfmessung wurde von Albert Gyimesi, leitender Ingeni­eur des Planungsbüros beim Rat des Komitats Bäcs-Kiskun, vorgenommen. 16

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