Levéltári Közlemények, 70. (1999)

Levéltári Közlemények, 70. (1999) 1–2. - KÖZLEMÉNYEK – TANULMÁNYOK - K. Lengyel Zsolt: Neoabsolutismus-Probleme : verwaltungsgeschichtliche Aspekte zum Fall Ungarn = Neoabszolutizmus-problémák : közigazgatástörténeti szempontok Magyarország esetéhez / 79–105. o.

Zsolt K. Lengyel: Neoabsolutismus-Probleme 105 4. Zusammenfassung Die obigen verwaltungsgeschichtlichen Aspekte des Neoabsolutismus in Ungarn ver­dichten die Annalime, daB nicht alléin die aufien- und finanzpolitische Krise des österreichischen Kaiserreiches die Selbstaufhebung des Systems 1859/1860 verur­sachte. 184 Der Staat, der totál und modern, restaurativ und reformistisch in einem sein wollte, hatte sich vorher schon in Unwagbarkeiten verstrickt, indem er aus seinem ambivalenten Wesen die günstigen Elemente hervorzukehren trachtete. Diesem Versuch standén in den behandelten drei Themenbereichen nur unzurei­chende Durchführungsmittel zur Verfügung. Grundsátzliche Organisierungsfragen blieben selbst im »Definitivum« vorlaufig geregelt und óffneten die Perspektive einer Profilierung des ungarischen Eigenbeitrags zur Modernisierung, etwa durch Einrich­tung von lokálén und ortsübergreifenden Vertretungsformen für das Königreich. Doch zu einer solchen stabilisierenden Selbstbeschrankung des Absolutismus fehlten entwe­der der einhellige politische Wille Wiens oder die kronlándische Mitwirkungslust, wo­möglich beidé Voraussetzungen. Um so wichtiger erschien es, die öffentliche Adminis­tration zur Vorreiterin einer ebenso durchdachten wie speziell den ungarischen »Wohlstand« mehrenden Neugestaltung zu entwickeln. Diese Aufgabe offenbarte fachlich hohe Ansprüche, gleichzeitig aber die Uberforderung des Amtspersonals. Die Mittlerfunktion der Verwaltung schlieBlich krankte zusatzlich infolge der Zuteilung von Beamten aus anderen Kronlándern — aber nicht hauptsáchlich wegen derén deutscher oder slawischer Nationalitat und Sprache oder übergroBen Anzahl, sondern weil der Auftrag der Bach-Husaren, in Ungarn ein geregeltes Amtsgebaren einbürgern zu helfen, an zentralistischen Normen ausgerichtet war. Diese Fallbeispiele zeigen alsó, daB sich das Régime nicht von einer Lichtseite her zeigen konnte, ohne zugleich eine seiner Schattenseiten mit ins Bild zu führen. BRIDGE, FRANCIS ROY: Österreich (-Ungarn) unter den Grofimüchten. Die Habsburgermonarchie 1848­1918. Hrsg.: WÁNDRUSZKA, ADAM, URBANrrscH, PÉTER. VI/1: Die Habsburgermonarchie im System der internationalen Beziehungen. Wien, 1989, 196-373, hier 220-223; BRANDT, HARM-HINRICH: Der ósterrei­chische Neoabsolutismus. Staatsfinanzen und Politik 1848-1860. 1—II. Göttingen, 1978.

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